Abzocke durch SMS-Dienst

crimle

Stammgast
Meine Tochter (10) wurde Opfer eines so genannten Premium SMS-Dienstes. Ich möchte alle Eltern und Kinder davor warnen: Die Masche geht so:

- auf der Webseite www[.]celldorado[.]com wird ein IQ Test (nebst vielen anderen Tests) angeboten
- am Schluss des Tests wird man aufgefordert, die Handynummer einzugeben um das Ergebnis zu erfahren: "Gib Deine Handynummer ein für noch mehr Fragen und Dein IQ Ergebnis"
- am unteren Bildschirmrand steht in ganz kleiner Schrift "Dies ist ein Abonnement; es kostet CHF15/Woche..."
- die Webseite www[.]celldorado[.]com ist irgendwie verknüpft mit www[.]megaclub[.]com (wahrscheinlich gibt es noch viel mehr solcher Seiten)
- Die Firma behauptet auf der Startseite: "Celldorado arbeitet den Vorschriften des schweizerischen Verhaltenskodex für Premium SMS-Dienste entsprechend."

Meine Fragen:
- stimmt es, dass es so einen Verhaltenskodex gibt?
- wenn ja: wo finde ich ihn?
- ist diese Webseite wirklich konform zu diesem Kodex?
- in den AGB der Firma steht, man müsse mindestens 16 Jahre alt sein oder die Erlaubnis der Eltern besitzen. In einem E-Mail präzisiert die Firma, dass jeder Abonnent mit der Aktivierung bestätigt, diese Bedingungen zu erfüllen. Ist das tatsächlich rechtskonform?
- wie kann man gegen diese Firma vorgehen?

Grüsse
crimle
 
Zuletzt bearbeitet:

coceira

Stammgast
ich bin zufaellig mal auf einen "Verhaltenskodex für Telefonmehrwertdienste" gestossen, wie weit der rechtlich ueberhaupt gueltig und in ch anwendbar ware kann ich nicht beurteilen. Fuer mich ist das ganze eher eine lachnummer.

http://www.fst-ev.org/
 

airsel

Neues Mitglied
gegen so eine Frima kannst du nicht viel machen !!

die frage ist kanst du dieses ABO oder das was in der Woche /15 Fr. kostet künden ?
am besten ist es wen Sie so schnell wie möglich künden !!!

PS: immer das kleine auch lesen !!!
 

gucky62

Stammgast
da Deine Tochter ein solches Abo rechtlich nicht abschliessen darf und der Anbieter nicht durch Annahme dieser AGBs durch Deine Tochter von der Zustimmung der Eltern ausgehen kann, ist der Vertrag zumindest auch schon deswegen ungültig und nichtig. Ihr müsst jedoch ungehend (Sofort) Widerspruch als Eltern einlegen und dies auch bei Euch dokumentieren.Dau natürlich auch das ABO per SMS sofort stoppen. Auch dies irgendwie dokumentieren.

Dazu kommt noch, das der Vertrag in dieser Form missbräuchlich zustande gekommen ist, da nicht klar ersichtlich ist, dass es sich um ein Abo handelt. Selbst als Erwachsener würde der Vertrag nicht wirklich gültig sein. Widerspruch wegen Täuschung auf der Homepage.
Umbediningt auch Euren Mobile-Provider informieren und die Rechnung anfechten um den Betrag, der Missbräuchlich abgebucht oder in Rechnung gestellt wurde. Den Rest jedoch bezahlen.
Das "Spielchen" ist ja nicht wirklich neu und diverse Anbieter versuchen das immer wieder. Was in Ihren AGBs steht ist oft in grossen Teilen nicht zulässig. Bei Minderjährigen schon mal gar nicht. Jeder Anbieter geht hier schliesslich das Risiko ein, das die Eltern widerrufen. Nur wenn Ihr es wisst und nichts dagegen macht, ist von einer stillschweigende Zustimmung auszugehen.

Gruss Daniel
 

crimle

Stammgast
Ich habe beim "Anbieter" natürlich sofort Widerspruch eingelegt. Er hat folgendes geantwortet:

"Unsere AGBs enthalten nicht nur den Hinweis auf das Mindestalter des Abonnenten zur eigenständigen Bestellung, sondern auch darauf, dass jeder Abonnent mit der Aktivierung bestätigt, entweder 16 Jahre alt zu sein oder einen Erziehungsberechtigten um Einverständnis gebeten zu haben. Da dadurch ein gültiger Vertrag zustande gekommen ist, ist es uns nicht möglich, den geforderten Betrag rückzuerstatten."

Es scheint mir logisch, dass man nicht durch reines Anklicken einen rechtsgültigen Vertrag eingehen kann. Ähnlich witzlos ist der Button "Ich bestätige, dass ich mindestens 18 Jahre alt bin" hahaha...

Wäre es eine Rechnung, würde ich sie bestimmt nicht bezahlen sondern anfechten. Meine Tochter hat aber Prepaid und das Geld ist deshalb schon weg. Die Firma hat ihren Sitz in den Niederlanden. Den Rechtsweg zu beschreiten ist für eine Einzelperson vermutlich aussichtslos. Kann man sich einer Sammelklage anschliessen? Gibt's sowas?

Gruss
crimle
 

crimle

Stammgast
Vielleicht liege ich falsch, aber 60 Franken im Monat ??? Polizei oder Rechtsanwalt - 60 Stutz für was ?
Genau damit rechnen solche Firmen doch. Im Einzelfall ist der Streitbetrag zu gering für eine Klage. Also kann man ungestört weiterhin sein Unwesen treiben. Ich kann die 60 Franken verkraften ohne am Hungertuch zu nagen. Aber ich finde, man sollte sich engagieren und gegen solche kriminellen Machenschaften vorgehen. Nur so können zukünftige Opfer geschützt werden. So lange alle nur mit den Schultern zucken, lachen sich die Gauner ins Fäustchen.

Mich ärgert jegliche Art von unredlicher Geldmacherei, ob es sich nun um geldgierige Banker, arrogante Manager oder dubiose "Bauernfänger-Firmen" handelt. Ich verdiene meine Brötchen auf anständige Art und Weise und will nur mit Menschen zu tun haben, die das auch tun.

Gruss
crimle
 

gucky62

Stammgast
Hallo,

dieser Passus tönt zwar gut, ist aber rechtlich ziemlicher Blödsinn und ungültig. Ein Vertrag kann bei Minderjährigen, ab gewissen Beträgen, erst mit klarem Einverständnis des Ehrziehnungsbrechtigten geschlossen werden. Abos sowieso.
Auch bei Prepaid kannst Du auf Deinen Provider zugehen und diese CHF 60.- zurückverlangen. Der er das Inkasso macht, ist er Deine Anlaufstelle. Ob das ihm passt oder nicht.
Vielleicht ist der Provider damit dann bei solchen Inkasso-Anträgen dieses Anbieters etwas vorsichtiger....? (Wohl kaum, aber man weiss ja nie). Wenn der Anbieter kein Geld mehr über das Inkasso erhält, wird er wohl eine andere Masche versuchen. Der Aufwand für Dich ist aber auch nicht gerade vernachlässigbar.

Gruss Daniel
 

freak_67

Stammgast
Es gibt noch andere 'Abzocken'. Auf immer mehr Webseiten kann man 'Liegestützen oder so was machen. Dann kann man einen Gratis Klingelton (mit einem ABO) downloaden. Man muss die Handynummer angeben.
 
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