Google StreetView spaltet die Schweiz

Dieser Thread ist Teil einer Diskussion zu einem Artikel:  Zum News-Artikel gehen

woody

Stammgast
Der grösste Witz von Herr Thür. Was soll das Theater eigentlich?

Der Datenschutz macht mit folgenden Aufklärungen Angst:
"Muss ich befürchten, dass ich von Google fotografiert werde, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege?"
Muss man denn das nicht immer? Auch ohne Google kommt man auf Flickr. Hallo? Das ist ja wiedermal ein riesen glamauk.

Ich empfehle dem Datenschutz die Sperrung von diversen Partypix-Portalen sowie wie die Benutzung von Fotokameras und anderen Aufnahmegeräte in der Schweiz.
Sowie Fernsehaufzeichnungen in Städten. Bei jeder Fernsehaufnahme (Tagesschau, sowie auch Berichterstatungen über irgendwelche Themen) müssen die Gesichter verdeckt werden. Einzige Aufnahmen die Erlaubt sind sind: Theaterstücke, Kinofilme und Moderationen im Fernsehen. Bei Sportveranstaltungen dürfen ab sofort keine Gesichter mehr erkannt werden. Sprich das Station ist immer verpixelt.

Weil bei diesen Partyfotos und aufnahmen werden auch noch das Aufzeichnungsdatum gespeichert und publiziert.

So das war meine Meinung zu dem genzen Zirkus.
 

frisr

Aktives Mitglied
Meine Worte

...und Familienaufnahmen und so dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum gemacht werden, da dort fremde Gesichter und Autos daraufgeraten könnten.
Sind das die Probleme unseres Datenschutzes? Es sieht eher wie ein Ablenkungsmanöver von den wirklichen Problemen aus.
 

thom45

Stammgast
CH und die Mini-Stasi lassen grüssen...

...und Familienaufnahmen und so dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum gemacht werden, da dort fremde Gesichter und Autos daraufgeraten könnten.
Sind das die Probleme unseres Datenschutzes? Es sieht eher wie ein Ablenkungsmanöver von den wirklichen Problemen aus.

Und ein wirkliches Problem könnte der Misbrauch durch den Staat sein, im Sinne einer Mini-Stasi. Darf ich daran erinnern, dass der Staat Schweiz diesbezüglich eine ruhmreiche Vergangenheit aufweist, und dass es nicht wenige Leute von gewissen Parteien und gewissen ideologischen Kreisen gibt, die genau an solchen Misbräuchen interessiert sind.

Falls jetzt irgend irgend jemand meint mir Verschwörungstheorie vorzuwerfen, meine Ohren schalten sich, ob dieser gravierenden Dummheit, automatisch auf Durchzug.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gaby Salvisberg

Super-Moderator
Falls jetzt irgend ein hinverbrannter Idiot daher kommt und mir Verschwörungstheorie vorwirft, meine Ohren schalten sich, ob dieser gravierenden Dummheit, automatisch auf Durchzug.

Stopp, Thom, so nicht.

Sowas wie "alle, die nicht meiner Meinung sind, sind hirnverbrannte Idioten" geht definitiv nicht. Beleidigungen haben zu unterbleiben.

Ich schreibs dir nicht zum erstenmal: Reiss dich zusammen, Thom.

Gruss
Gaby
 

walevgn

Neues Mitglied
Wer hat da was zu verbergen?

Wer kann denn gegen StreetView sein? Also höchstens die wo etwas zu verbergen haben. Zum Beispiel die Zuhälter oder die Drogendealer oder die Terroristen. Und alle die wo ihre Handynummer unterdrücken. Halt einfach die Lichtscheuen.
 

leloup

Stammgast
Ich selber wurde auch mit meinem Auto gefilmt, und meine Autonummer ist deutlich erkennbar - ist mir aber egal und ich werde auch bei Google nicht reklamieren. Kann mir vorstellen dass es vielen auch so denken und daher kaum Beanstandungen bei Google eintreffen.
Würde der Datenschützer nichts machen würden auch viele reklamieren, macht er was reklamieren einfach die anderen. Egal - immer die "Bünzlis" haben was auszusetzen. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch richtig, aber bei StreetView lohnt es sich doch gar nicht. So überwältigend sind nun die Resultate auch nicht - und über den Nutzen der sich für den Betrachter ergibt - den habe ich noch nicht erkannt.
 

thom45

Stammgast
Wenn Bürger schlafen, erwachen die Diktatoren!

Ich selber wurde auch mit meinem Auto gefilmt, und meine Autonummer ist deutlich erkennbar - ist mir aber egal und ich werde auch bei Google nicht reklamieren. Kann mir vorstellen dass es vielen auch so denken und daher kaum Beanstandungen bei Google eintreffen.
Würde der Datenschützer nichts machen würden auch viele reklamieren, macht er was reklamieren einfach die anderen. Egal - immer die "Bünzlis" haben was auszusetzen.

Ich setze in einem Posting weiter oben etwas aus, was Kritik am Staat bedeutet und das ist, wenn schon, das pure Gegenteil von Bünzli.

Schon mal was von der Fischenaffäre gehört? Das war absolut kriminell! Solches oder ähnliches findet mehr oder weniger immer statt, es kommt oft einfach nicht ans Tageslicht, - ob in CH oder in einer anderen Pseudo-Demokratie. Ich bin der Meinung, dass man aufpassen muss, dass man solchen Schurken möglichst keine Werkzeuge bietet.

Schon mal davon gehört?: Wenn Bürger schlafen, erwachen die Diktatoren!
 

thinktwice

Neues Mitglied
Um es vorweg zu nehmen: Ich finde StreetView ein cooles Feature und sehe durchaus viele positive Möglichkeiten, dieses Feature entsprechend zu nutzen.

Warum soll es nicht eine praktikable Lösung geben, die möglichst allen Bedürfnissen und gesetzlichen Grundlagen gerecht wird? Wenn Google sein Versprechen resp. Ansinnen umsetzt, alle Gesichter und Autokennzeichen zu verdecken, dann ist doch allen gedient.

Ich kann die Leute echt nicht verstehen, die gegen Herrn Thür wettern: Er macht nichts als seinen Job, wenn er die gesetzliche Grundlage („Recht am eigenen Bild“) geltend macht. Ein Gesetz gilt bekanntlicherweise für alle, warum soll hier eine Ausnahme für Google gemacht werden? Die Argumentation, dass man ja eh schon im öffentlichen Raum fotografiert wird, ist doch sehr gesucht: Die Dimension, von privaten Personen fotografiert zu werden und teilweise Veröffentlichung dieser im Netz, ist doch eine andere, als die von Google als DEN grössten SYSTEMATISCHEN Datensammler, -verarbeiter und –veröffentlicher und zwar GLOBAL. Auch von privaten Personen oder Journalisten geschossene Fotos, welche ohne Einwilligung des/der Abgebildeten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – wenn kein breites öffentliches Interesse geltend gemacht werden kann – verletzt übrigens dieses Recht. Nicht ohne Grund gibt es bspw. im journalistischen Bereich einen sogenannten Codex (siehe Richtlinie Nr. 7.1 zu "Privatsphäre"), deren Trennschärfe natürlich nicht absolut ist, aber zumindest einen einigermassen praktikablen Versuch darstellt. Dies gilt auch für Partyportale: Ohne Einwilligung zur Veröffentlichung der Bilder ist dies illegal.

Selbstverständlich darf, kann und soll man unterschiedlicher Meinung sein, ob dieses Gesetz (oder Gesetze generell) sinnvoll ist oder nicht, ob sie dem Zeitgeist resp. der Realität noch entsprechen. In einem demokratischen Staat ist dies ja ein Dauerprozess. Dann bitteschön aber gegen dieses aktuell gültige (Datenschutz-)Gesetz wettern, Initiative zur Gesetzesänderung starten und nicht den Datenschützer lächerlich machen: Es ist einfach, jemanden oder etwas als Witz oder Theater zu bezeichnen, etwas schwieriger ist es, sich differenziert und mit handfesten Pros oder Cons mit einer gesellschaftlich relevanten Thematik auseinanderzusetzen.

Auch das Argument, dass es ja nur Personen stören kann, die was zu verbergen haben, finde ich gefährlich: Genauso gut könnte man dann die flächendeckende Einführung von polygraphischen Verfahren (bspw. Lügendetektoren), die regelmässige Urinprobe sowie die Dauerüberwachung am Arbeitsplatz fordern. Oder noch effizienter: Nonstop-Überwachung überall und tägliche Rasterfahndungen einfach mal so zur Prävention: Ausser den Kriminellen wird das ja niemanden stören können und das Gute daran wäre, dass man eben gleich noch ein paar Gesetzesübertreter erwischt… Dann würde ich gleich auch den Einsatz von menschlichen Chip-Implantaten forcieren. Ich hätte vollstes Vertrauen in die Datensammler und –verarbeiter, egal ob privat oder vom Staat organisiert, wie die Erfahrung zeigt, ist der Datenschutz und Datensicherheit stets gewährleistet (siehe Datenpannen in Grossbritannien, Verschlüsselung von RFID-Chips geknackt, Fichenskandal und und und )…

Zugegebenermassen war dies jetzt übertrieben und am eigentlichen Thema StreetView auch vorbei, aber im Kern ist doch ein Funken Wahrheit: Auch wenn man nichts zu verbergen hat, soll resp. muss die Privatsphäre in einem demokratischen Staat geschützt sein. Wer darauf freiwillig verzichten will, darf ja alles von sich Preis geben, Internet sei Dank – es gibt kein Gesetz, das dies verbieten würde :-)
 

thom45

Stammgast
Mental-Filtering...

Wer kann denn gegen StreetView sein? Also höchstens die wo etwas zu verbergen haben. Zum Beispiel die Zuhälter oder die Drogendealer oder die Terroristen. Und alle die wo ihre Handynummer unterdrücken. Halt einfach die Lichtscheuen.

Das war soeben eine Einfachstweltbild-Projektion!
 

dzs

Stammgast
Ich kann die Leute echt nicht verstehen, die gegen Herrn Thür wettern: Er macht nichts als seinen Job,

Doch, ich kann die Leute gut verstehen, ich finde auch, dass er seinen Job EBEN NICHT macht. Der Datenschützer hat einen extrem wichtigen Job, mit leider unverhältnismässig geringen Ressourcen. Deshalb ist es äusserst wichtig, dass er seine unzureichenden Mittel für die wirklich wichtigen Probleme und groben Datenschutzverletzungen einsetzt und sie nicht mit Lappalien verplempert. Wenige Beispiele für viele Versäumnisse:

a) Mobile Spy: Wer sich Zugang zum Handy einer Freundin, Geschäftspartner etc verschaffen kann, ist in der Lage Mobile Spy zu installieren und kann so den Aufenthalt der Person verfolgen.

b) Man muss neuerdings unter Bussenandrohung telefonische Umfragen des statistischen Bundesamtes beantworten, die durch ein Privatunternehmen durchgeführt werden. Es ist völlig unklar, wie der Datenschutz für die erzwungenen Auskünfte geregelt ist. (Bei einem Bundesamt gilt das Amtsgeheimnis, bei einem Privatunternehmen nicht). Jeder kann am Telefon behaupten, er sei das Bundesamt und andere Leute ausfragen. Hier hört man NICHTS vom Datenschutzbeauftragten.

c)Zentrale Speicherung biometrischer Daten bei Pässen. Der Datenschutzbeauftragte ist ein zahnloser Tiger.

d)überbordende Installation von Videokameras, die in einigen Jahren via Gesichtserkennung, Ganganalyse etc. zu automatischen Fahndungsstationen ausgebaut werden können.

e)Via Swift werden Zahlungen, die nichts mit den USA zu tun haben dorthin gemeldet und manchmal auch blockiert. http://www.tagesanzeiger.ch/wirtsch...onjunktur/Wie-eine-Terroristin/story/11117743 Vom DSB habe ich nichts gehört.



wenn er die gesetzliche Grundlage („Recht am eigenen Bild“) geltend macht. Ein Gesetz gilt bekanntlicherweise für alle, warum soll hier eine Ausnahme für Google gemacht werden? Die Argumentation, dass man ja eh schon im öffentlichen Raum fotografiert wird, ist doch sehr gesucht: Die Dimension, von privaten Personen fotografiert zu werden und teilweise Veröffentlichung dieser im Netz, ist doch eine andere, als die von Google als DEN grössten SYSTEMATISCHEN Datensammler, -verarbeiter und –veröffentlicher und zwar GLOBAL. Auch von privaten Personen oder Journalisten geschossene Fotos,...

Man muss hier abwägen zwischen dem Recht am eigenen bild und dem Panoramarecht. Legitimer Datenschutz ist völlig ok, aber Datenschutz darf nicht zum Selbstzweck verkommen. Wenn man mit Google Streetview festsellen kann, dass ich an irgend einem sonnigen Frühlingstag an der Bahnhofstrasse war, ist das ein sehr kleiner Eingriff in meine Privatsphäre. Ich würde es sehr seltsam finden, wenn ich mich darüber aufregen würde. Neulich war ich deutlich erkennbar als Gast und Zuhörer an einer Veranstaltung auf einer Fotografie in einer grossen Tageszeitung zu sehen. Niemand hatte mich gefragt ob das ok sei. Der Eingriff in die Privatsphäre ist bedeutend grösser: Nicht nur der Ort, sondern auch die Zeit war festgelegt, wer mich begleitet hat und wofür ich mich offenbar interessiere. Sogar in diesem Fall kann ich aber kein Problem sehen. Das allgemeine Interesse an einem Bericht über die Veranstaltung ist grösser, als ein allfälliges Recht am eigenen Bild.

Ich halte es für sehr bedenklich, wenn man sich auf solche Nebenschauplätze begibt und damit den Überblick und das Gefühl für Wichtiges und Unwichtiges verliert. Leider ist das ein wenig die Tendenz bei den Datenschützern. Als das ETV (elektronisches Telefonverzeichnis) eingeführt wurde, hat der Datenschutz lange dagegen gekämpft, dass man nachschlägt, welcher Abonnent zu einer Nummer gehört. Eine Zeitlang gab es unglaubliche Tänze um CLIP / CLIR


Auch das Argument, dass es ja nur Personen stören kann, die was zu verbergen haben, finde ich gefährlich: Genauso gut könnte man dann die flächendeckende Einführung von polygraphischen Verfahren (bspw. Lügendetektoren), die regelmässige Urinprobe sowie die Dauerüberwachung am Arbeitsplatz fordern. Oder noch effizienter: Nonstop-Überwachung überall und tägliche Rasterfahndungen einfach mal so zur Prävention: Ausser den Kriminellen wird das ja niemanden stören können und das Gute daran wäre, dass man eben gleich noch ein paar Gesetzesübertreter erwischt… Dann würde ich gleich auch den Einsatz von menschlichen Chip-Implantaten forcieren. Ich hätte vollstes Vertrauen in die Datensammler und –verarbeiter, egal ob privat oder vom Staat organisiert, wie die Erfahrung zeigt, ist der Datenschutz und Datensicherheit stets gewährleistet (siehe Datenpannen in Grossbritannien, Verschlüsselung von RFID-Chips geknackt, Fichenskandal und und und )…

Hier sind wir uns zutiefst einig. Das Argument ist untauglich, egal von welcher Seite es vorgebracht wird.
 
Oben