Herzlichen Dank, Gaby Salvisberg!
Sehr gerne lese ich solche Berichte, in denen man immer wieder etwas lernen kann. Neu war für mich z.B. das Auslesen der Windows-Lizenz! Ich wusste bisher auch nur von der Möglichkeit, Windows das Lesen der richtigen Uhrzeit beizubringen und nicht anders herum.
Ich bin seit Jahren schwer begeisterter Linux Mint User, früher meistens in der Ubuntu Ausführung, seit LMDE 6 aber wieder auf allen PCs in der Debian-basierten Fassung, das meiner Meinung nach die Ubuntu-basierte Version schlägt.
Mein produktives Windows 11 läuft also als virtuelle Maschine unter LMDE 6, aber im
VMware Player, der bei mir sehr stabil und auch recht performant funktioniert (VirtualBox konnte mich bisher nicht überzeugen). In dieser Windows-VM habe ich mein MS Office (wegen der Familie - unter Linux nutze ich LibreOffice), mein Home-Banking, den TS-Doctor und alles andere, was ich tatsächlich noch mit Windows mache. Scannen geht bei mir mit dem virtuellen Windows immer noch um einiges schneller (IrfanView) als unter Linux - der Datenaustausch zwischen beiden ist wegen des gemeinsamen Dokumente-Ordners aber gar kein Problem.
Warum überhaupt Windows 11, obwohl doch alle so darüber schimpfen? Ganz einfach: Windows 11 ist das einzige Windows, das zukunftssicher ist. Es hat bei mir kein einziges technisches Problem ausgelöst und funktioniert einwandfrei. Die ganzen Spionage-Dinge sind teils schon seit Windows Vista/7 vorhanden und mit einsprechender Software abschaltbar. Herumgefrickel mit Alt-Windows-Systemen ergibt für mich keinen Sinn, allein schon wegen Zeitaufwands und des ausgelaufenen Supports. Mein Firmen-Rechner hat noch Windows 10, okay, aber meine privaten Windows 95, 98, NT, XP, Vista und 7 Installationsmedien verstauben schön im Schrank.... wie auch mein damals so geliebtes OS/2 Warp 4.0, was ja auch schon ein integriertes Windows hatte.
Warum betone ich VMware?
- Wirklich praxistaugliche Performance (AMD Ryzen 5 5600G, 64 GB RAM, davon 32 GB und 4 Kerne für die VM)
- Kompatibel zu allen Windows 11 Hardware-Anforderungen, übrigens auch auf eigentlich inkompatibler Hardware (habe einen zweiten PC ohne TPM, darauf läuft Windows 11 in einer VM ebenso problemlos, da VMware den TPM vorgaukelt)
- Ich habe VMware beim Anlegen der Win11-VM nur eine einzelne Datei anlegen lassen und muss mir über Windows zukünftig keine Gedanken mehr machen. Ich speichere das entsprechende vmware-Verzeichnis regelmäßig per rsync-Script auf meinem NAS und einer separaten HDD und habe damit also immer 2 Backups.
- Bei Linux-Neu-Installation oder Nutzung auf einem anderen PC braucht man das vmware-Verzeichnis nur zu kopieren, schon kann man die VM öffnen (VMware fragt nach, ob man der Eigentümer ist, einfach "I moved it" anklicken und fertig).
Home-Banking
Auch wenn ich unter der Windows-VM immer noch WISO Mein Geld benutze, so benutze ich mittlerweile zusätzlich unter Linux
Hibiskus als Flatpak. Die Installation ist schnell gemacht und der erfolgreiche Datenaustasch mit der Bank war auch nur eine Frage von Minuten. Kontoabfragen, Überweisungen uvm. funktionieren bestens. Mein Nutzungsverhältnis ist ungefähr Hibiskus täglich und WISO Mein Geld ein- oder zweimal die Woche.
Windows 11
Ich habe Windows 11 zwar auch als Dual-Boot auf einer separaten SSD, aber benutze dieses Windows nur noch für Benchmark-Programme (ist zwar sinnloser Quatsch, aber das Tüftlerherz will halt sehen, wie viel Punkte es für die neu zusammen gesteckte Hardware gibt

) - und um meine Windows-Lizenz für die Hardware am Leben zu halten (ich weiß, technisch gesehen auch nicht notwendig) - okay, also ist Windows nur noch für den "man weiß ja nie"-Fall auf einer eigenen Partition installiert. Aber manchmal machen USB-Sticks unter Linux Stress, z.B. wenn man auf einem Linux Mint Installations Stick mit Windows zusätzlich eine zweite NTFS-Partition einrichtet. Windows kann dann beide Partitionen auf dem USB-Stick problemlos erkennen. Linux sieht aber weiterhin nur die Mint Installation.
Nvidia? AMD!
Da ich inzwischen einen AMD Ryzen 5 5600 G mit integrierter GPU habe, betrifft mich das Nvidia-Thema nicht mehr. Ich hatte aber mit Nvidia früher auch nie wirkliche Probleme, mal abgesehen von der Notwendigkeit, manchmal auf unkonventionellem Weg Nvidia-Treiber nach-installieren zu müssen. Da AMD vom Kernel direkt unterstützt wird, ist m.E. AMD aktuell die besste, weil komfortabelste Wahl. Ich bin aber kein Gamer, sodass ich zur Spielbarkeit von echten Power-Spielen keine Aussage machen kann.
Flatpacks
Neben Hibiskus habe ich noch Thunderbird und WhatsApp als Flatpacks laufen - wirklich prima!
Spiegel-PC
Wie schon oben erwähnt, habe ich noch einen gespiegelten PC mit allerdings ganz anderer Hardware (alte Intel Core i5-3330 CPU, nur 8 GB RAM, kein TPM 2.0, etc), auf dem ich aber auch LMDE 6 installiert habe. Mit einem rsync-Script zieht der sich dieselben Daten aus meinem persönlichen Ordner vom NAS und schwupps sind aller Linux-Programme gleichartig konfiguriert (Favoriten in Firefox, Postfächer in Thunderbrid, gleiche Medienbibliothek für Kodi, usw. usw.).
Inzwischen also 95% Linux und nur noch 5% Windows
Lazarus, Handbrake, Rhythmbox, GIMP, XnView, K3B, Kdenlive, Surfshark-VPN, Libre-Office, Kodi, VLC, Chrome und Firefox sind so überzeugende Linux-Applikationen, dass ich (fast) keinen Bedarf an Windows mehr habe. Wenn es jetzt noch den TotalCommander (läuft leider in Wine nur halb-gut) als echtes Linux-Programm gäbe (alle anderen Datei-Manager können mit dem TC einfach nicht mithalten), wäre ich 100% Linux-User.