ÖV-Tickets: Billettautomaten werden abgeschafft

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re460

Stammgast
"Ob man die Automaten nun mag oder nicht, sie haben weitere Vorteile. Beispielsweise wenn die Technik versagt und die App eine Weile nicht funktionstüchtig ist, ist man plötzlich wieder froh um einen Ticketautomaten."
Wenn der Ticketkauf wegen einer Störung per Handy nicht zu kaufen ist, dann geht es meistens auch mit dem Automaten nicht. Ich habe das vor einigen Jahren einmal in St. Gallen erlebt, als ich einen Klassenwechsel lösen wollte. Dank meinem damaligen GA war das kein Problem, so fuhr ich einfach in der 2. Klasse.
Ich nutze, seit es die Preview-App gibt (noch vor der offiziellen Veröffentlichung der offiziellen App), nur noch die App bei meinen häufigen ÖV-Fahrten (habe kein Auto). Bisher hatte ich noch nie ein Problem mit den App-Tickets, weder mit der SBB noch mit der DB-App für Fahrten von Zürich nach Dresden usw. Die App ist sehr stabil. Billettautomaten nutze ich seit vielen Jahren nicht mehr, denn das ist mir schlicht zu kompliziert und zu umständlich. Ich werde die Automaten mit Sicherheit nicht vermissen, trotz meines Alters (74). Heute Morgen erklärte ein Pro Senectute Mitarbeiter im Schweizer Radio, dass heute bereits die meisten älteren Menschen Smartphones haben und bis 2035 alle Senioren ein Smartphone haben werden. Er sieht, wie ich, kein Problem wegen der Abschaffung der Automaten. Ein Pro Juventute Mitarbeiter sah eher Probleme bei Kindern unter 11 Jahren, die noch kein Smartphone haben. Aber auch da sehe ich kein Problem. So können Eltern auch für kleine Kinder problemlos selber ein Tickets ausdrucken, wenn man denn auch will und es wagt, die kleinen Kinder allein auf die Reise zu schicken.
 

Masche

Stammgast
Bis zur vollständigen Digitalisierung muss die SBB noch einiges verbessern. Ich bezahle alle Billette in der App mit der Reka-Karte. Heute wollte ich mein Halbtax-Abo verlängern. Leider geht das nicht per App oder Homepage, wenn man mit der Reka-Karte bezahlen will. Ich musste dafür wieder wie im letzten Jahrhundert an einem Schalter anstehen, weil die SBB die Bezahlung nur per Rechnung oder am Schalter vorsieht, nicht aber per Kredit- oder Debitkarte.
 

RetoSch

Mitglied
Bis zur vollständigen Digitalisierung muss die SBB noch einiges verbessern. Ich bezahle alle Billette in der App mit der Reka-Karte. Heute wollte ich mein Halbtax-Abo verlängern. Leider geht das nicht per App oder Homepage, wenn man mit der Reka-Karte bezahlen will. Ich musste dafür wieder wie im letzten Jahrhundert an einem Schalter anstehen, weil die SBB die Bezahlung nur per Rechnung oder am Schalter vorsieht, nicht aber per Kredit- oder Debitkarte.
Ich kaufe für meine Frau schon seit Jahren mit Reka-Karte die Billette am Automaten, da ja die bedienten Schalter sowieso abgeschafft wurden. Wenn es keine Automaten gibt, dann muss ich zuerst mit der ÖV zum nächsten Bahnhof fahren, und der ist nicht nahe, um ein Billett zu erstehen. Wie aber bezahle ich die Fahrt zum Bahnhof? Das ist Seldwyla und ein dummer Schildbürgerstreich der SBB - ein Schwanzbeisser kurzum !
 

re460

Stammgast
Wenn es keine Automaten gibt, dann muss ich zuerst mit der ÖV zum nächsten Bahnhof fahren, und der ist nicht nahe, um ein Billett zu erstehen. Wie aber bezahle ich die Fahrt zum Bahnhof? Das ist Seldwyla und ein dummer Schildbürgerstreich der SBB - ein Schwanzbeisser kurzum !
Das ist doch kein Problem, mit einem Fingerwisch in der App hat man ein gültiges Ticket. Das funktionierte bisher in 100 von 100 Fällen perfekt. Das ist kein Schildbürgerstreich der SBB, sondern einfach der heutigen Zeit angepasst. Hauptsache man betreibt mit sinnlos konstruierten Beiträgen Bashing gegen die SBB (und alles Öffentliche, da die Privatwirtschaft doch alles so perfekt macht). Ich bin froh, geht die SBB mit der Zeit und macht das Reisen mit der Bahn so einfach, wie es heute dank der App ist. Im Gegensatz zu vielen Schreibern nutze ich nur den ÖV und meine Füsse und weiss darum, wie problemlos das Ganze funktioniert. Dafür gehört der SBB und dem ÖV grosser Dank!
 

WalterA

Stammgast
Es gibt Länder, die im Zug Automaten haben. Oder in portugiesische Großstädte kauft man Tageskarten. Man soll doch endlich einmal die Taxzonen abschaffen, dann wird die Automatenlogik einfacher und billiger. Alle abschaffen? Auf keinen Fall.
 

re460

Stammgast
Nicht vergessen, in CH von 8.6 Mio. sind 1.6 Mio. mehr als 65 Jahre alt.
Und die Hälfte haben Mühe mit «alle digitalisieren»
Nicht alle Senioren/in haben, wie ich, ein technischer Beruf
Das muss auch mal deutlich gesagt werden.
Wenn ein Senior (ich bin 75) mit einem Automaten klarkommt, dann hat er auch keine Probleme mit der App! Ich kenne kaum Menschen über 65, die mit der App Probleme haben, aber solche, die mit den Automaten kaum klarkommen. Dazu gehöre auch ich, da ich, da ich seit über 20 Jahren keinen Automaten mehr benutzt habe. Vor der App benutzte ich ausschliesslich den Online-Ticketkauf der SBB, für Deutschland und Österreich das entsprechende Angebot der DB oder ÖBB. Ticketkauf am Schalter nutzte ich damals, als es noch kein Internet gab.

Um mit der App klarzukommen, braucht es keinen technischen Beruf, aber den Mut und die Neugier, auch Neues zu lernen. Leider fehlt dieser Mut auch vielen Menschen unter 60! Mich nervt es, dass immer die älteren Menschen zur Verteidigung von veralteter und zu komplizierter Automatentechnik als Vorwand missbraucht werden. So blöd sind wir «Alten» wirklich nicht, aber wie immer gibt es natürlich auch Ausnahmen. Pro Senectute hat meine Meinung zu diesem Thema bestätigt, dass die älteren Generationen problemlos mit der SBB App klarkommen bezw. mit der Entfernung der Automaten bis in 10 Jahren keinerlei Probleme haben. Bis in 10 Jahren dürften auch die letzten «Verweigerer» im Himmel sein oder sie haben gelernt, dass es das einfachste der Welt ist, mit der App ein Ticket zu lösen.
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Wer in London mit der U-Bahn fährt, hält beim Betreten seine Kreditkarte ans Drehkreuz. Dasselbe gilt beim Verlassen der “Tube”. Das geht so weiter, bis am Ende des Tages das System die günstigste Variante errechnet und der Karte belastet.

Das entspricht der Funktion “EasyRide” in der SBB-App. Nur ist es in der Tube viel einfacher, weil alles verwendet werden kann, das einer Kreditkarte entspricht: eine physische Karte, SwatchPay, eine Apple Watch, das Smartphone … was halt gerade so greifbar ist. Und alles ohne Anmeldung oder Registrierung. Einfacher geht es wirklich nicht – und für unbedarfte Touristen ist dieses System ein Segen.

Auch für die Schweiz ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle – und trotzdem verhalten wir uns technisch wie die letzten Hinterwäldler. Niemand sollte während seiner Ferien gezwungen sein, die SBB-App zu installieren, zu verstehen und ein Zahlungsmittel zu hinterlegen, damit er unkompliziert ein Billet lösen darf.

Genauso ärgere ich mich jedes Mal, weil die Toilette am Zürich HB nur mit Bargeld geöffnet werden kann. Und jedes (!) Mal stehen Touristen / Ausländer vor dem Eingang und versuchen, dieses antiquierte Dreigestirn aus “Toilette – Bargeld in Franken – Wechselautomat” zu ergründen, während die Notdurft immer grösser wird.

Wir sind in der Schweiz technisch noch längst nicht dort, wo wir sein sollten. Die Abschaffung der ÖV-Automaten ist nur ein erster, überfälliger Schritt.
 

Holzbock

Stammgast
Auch für die Schweiz ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle – und trotzdem verhalten wir uns technisch wie die letzten Hinterwäldler. Niemand sollte während seiner Ferien gezwungen sein, die SBB-App zu installieren, zu verstehen und ein Zahlungsmittel zu hinterlegen, damit er unkompliziert ein Billet lösen darf.

Genauso ärgere ich mich jedes Mal, weil die Toilette am Zürich HB nur mit Bargeld geöffnet werden kann. Und jedes (!) Mal stehen Touristen / Ausländer vor dem Eingang und versuchen, dieses antiquierte Dreigestirn aus “Toilette – Bargeld in Franken – Wechselautomat” zu ergründen, während die Notdurft immer grösser wird.
Mit deinem ersten Absatz bin ich vollumfänglich einverstanden.

Den Versuch der SBB hingegen, die Toilettenbenützung (immerhin ein menschliches Grundbedürfnis!) vom Besitz irgendwelcher Kärtli oder Apps abhängig zu machen und damit einen Schritt in Richtung Bargeldabschaffung zu unternehmen, lehne ich strikt ab. Bargeld ist nun mal (und bleibt hoffentlich noch sehr lange) DAS gesetzliche und überwachungsfreie Zahlungsmittel und auch das einzige, wo ich und/oder der Empfänger nicht noch Gebühren/Provisionen an gierige Mittelsmänner wie Banken oder Kartenherausgeber abdrücken müssen. Es ist deshalb zu begrüssen, dass die SBB diese unüberlegte Übung bereits halbwegs hat abbrechen müssen und nun den Barkauf von Zutrittskarten an benachbarten Selecta-Automaten offeriert.

Es ist schon seltsam: Niemand hierzulande würde es verstehen oder akzeptieren, wenn uns die Steuerverwaltung zwingen (!) wollte, die Steuererklärung selber auf einem Computer mit einem vorgegebenen Betriebssystem auszufüllen und dafür eine bestimmte Software zu kaufen. Oder das BAG würde versuchen, uns die Konsultation vorgegebener (möglichst billiger?) Ärzte, Zahnärzte oder Psychiater aufzuschwatzen - unmöglich! Nur die mit Steuergeldmilliarden subventionierten Monopolisten von SBB & Co. glauben unverdrossen, ihre Macht missbrauchen und mit Unfug wie der Automatenabschaffung den bescheidenen Anteil an Benützern steigern zu können. Das ist langfristig kein Erfolgsmodell.
 

re460

Stammgast
Auch für die Schweiz ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle – und trotzdem verhalten wir uns technisch wie die letzten Hinterwäldler. Niemand sollte während seiner Ferien gezwungen sein, die SBB-App zu installieren, zu verstehen und ein Zahlungsmittel zu hinterlegen, damit er unkompliziert ein Billet lösen darf.
Darum habe ich in D auch die DB-App installiert, was das Ganze sehr vereinfacht, natürlich mit hinterlegter Kreditkarte.
Genauso ärgere ich mich jedes Mal, weil die Toilette am Zürich HB nur mit Bargeld geöffnet werden kann.
In Zürich werden die Toiletten nicht von der SBB betrieben, sondern von einer Privatfirma. In St. Gallen betreibt die SBB die Toiletten selbsr, und die lassen sich nur mit Karte öffnen, so hatte ich dort noch nie ein Problem vor dem Geschäft wegen fehlendem Münz.
Und jedes (!) Mal stehen Touristen / Ausländer vor dem Eingang und versuchen, dieses antiquierte Dreigestirn aus “Toilette – Bargeld in Franken – Wechselautomat” zu ergründen, während die Notdurft immer grösser wird.
Da wäre es tatsächlich sinnvoll, die Toiletten analog St. Gallen zu verstaatlichen und das Bargeld abzuschaffen, da das die Privatwirtschaft nicht schafft.
Wir sind in der Schweiz technisch noch längst nicht dort, wo wir sein sollten. Die Abschaffung der ÖV-Automaten ist nur ein erster, überfälliger Schritt.
Aber wir sind schon weiter als z.B. das technisch und IT-mässig rückständige Deutschland. Das ist aber ein schwacher Trost. Die Abschaffung der teuren ÖV-Automaten ist jedoch der richtige, fortschrittliche Schritt, der auch in Deutschland Beachtung findet.
 

Holzbock

Stammgast
@Klaus Zellweger: Gute Idee!

Mich stört ja auch nicht die Digitalisierung als solche (die ist vermutlich unausweichlich), sondern die Ausgrenzung/Diskriminierung grosser Benützergruppen. Wenn ein Anbieter (irgend einer - Toiletten, Bahn, Shop usw.) zusätzliche Bezahlmöglichkeiten offeriert, dann nützt er damit sich selber und seiner Kundschaft. Unsere Grossverteiler machen das ja auch: Barzahlung, Karten jeglicher Art, Self-Scanning, und schon haben alle die auf sie zugeschnittene Wahlmöglichkeit. Und bei Digitec oder Brack usw. wird mir jeweils an der virtuellen Kasse eine so grosse Auswahl präsentiert, dass ich mich fast nicht entscheiden kann... ;-) (y)
 

gucky62

Stammgast
Es gibt ja doch noch grössere Benutzergruppen die keien Kreditkarte, usw. haben oder haben wollen. Auch die Smartphone-App Variante mag für einige das Optimale sein, für andere absolut nicht. Und die Aussage das die meisten Renter ein Smartphone haben ist schlichtweg noch ziemlich falsch. "Junge" Renterner tendenziell ja, aber bei den 75-90 jährigen sieht es da doch ziemlich massiv anders aus. Dazu kommt, das die Support-Katastrophe der Hersteller bei Smartphones zuschlägt. So nach 2-3 Jahren ist je nach Hersteller ein neues Gerät notwendig, da es einen Software-Support mehr gibt. Selbst bei Apple, dessen Support doch noch zu den längsten gehört ist nach 5-6 Jahren Schluss. Bei Samsung in der Regel nach maximal 2 Jahren, noch abhängig von der Kategorie.
Die Banken haben ja schon die Vorstellung das jeder ein aktuelles Smartphone haben muss. Beim OeV ist das ein no-go. Klar will man dies, den damit ist alles komplett trackbar. Und genau dies gilt es auch zu verhindern. Bargeld ist da eine sinnvolle Option. Dazu werden dann aber auch Automaten benötigt. Wer welche Strecke wann usw. befährt geht die SBB oder andere OeV Anbieter mal grundsätzlich rein gar nichts an, solange diese Person einen gültiges Billett dafür hat.
Digitalisieurng sicher, aber nicht auf Kosten der Privatsphäre und Datenschutzes.

Gruss Daniel
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Es gibt ja doch noch grössere Benutzergruppen die keien Kreditkarte, usw. haben oder haben wollen.
Und wenn jemand verreisen möchte, dann kann er bei booking.com nichts buchen ohne Kreditkarte. Keine Flüge online. Keine Online-Einkäufe ausserhalb der Schweiz. Keine bargeldlosen Parkuhren, keine Software aus den App-Stores, keine Automiete, keine Hotel-Reservationen, kein Uber, kein Streaming von Musik oder Filmen, keine Tankstellen in der Nacht, keine Ticket-Reservationen, und … und ….

Eine Kreditkarte abzulehnen ist das gute Recht jedes Einzelnen – aber die Konsequenzen gehören zu dieser Entscheidung dazu. Und die sind nicht das Problem der Allgemeinheit.
 

gucky62

Stammgast
Da kann ich Dir nicht zustimmen. Es gibt auch bei Flügen auch den Weg via Reisbüro und Bargeld, bei Hotels genauso. Bei Online-Diensten und vorallem bei App-Stores gibt es sehr wohl die Alternative via Vorauszahlung mittels Wertkarten, welche im Handel gegen Bargeld erhältlich sind. Usw. und so fort. Eine Kriditkarte mag einiges vereinfachen, aber mehr auch nicht. Auch im Ausland online einkaufen geht sehr wohl.
Es gibt eine nicht gerade kleine Bevölkerungsgruppe, welche keine Kreditkarte bekommen kann. Es gibt auch immer noch Personen, welche nicht einmal ein Komto bei einem Finanzinstitut haben. Die Gruppe ist dem Fall zwar klein, aber da. Die OeV Betreiber müssen einen Service Public Auftrag zwingend erfüllen und damit müssen Sie auch diesen Bevölkerungsgruppen zwingend die Nutzung Ihres Angebots ermöglichen.
Da sind die Spieltegeln nun einmal klipp und klar. Und damit fällt auch die Nur-App Option mal ziemlich flach.

Gruss Daniel
 

Holzbock

Stammgast
Eine Kreditkarte abzulehnen ist das gute Recht jedes Einzelnen – aber die Konsequenzen gehören zu dieser Entscheidung dazu. Und die sind nicht das Problem der Allgemeinheit.
"Das gute Recht" ist ein perfekter Steilpass für mich, merci. ;-)

Denn unsere "Monopol-Gewaltigen" bei SBB und Post übersehen geflissentlich das, was eigentlich an den Anfang ihrer Abschaffungs-Überlegungen gehört hätte: Es gibt in der Schweiz schlicht keine Verfassungs- oder Gesetzesgrundlage für einen Smartphone- oder Kreditkartenerwerbszwang! Niemand kann also von der Benützung des Service public ausgeschlossen werden, weil er/sie sich entweder weigert, die beiden genannten Dinge anzuschaffen, oder aus bestimmten Gründen (Armut, fehlende Kreditwürdigkeit, Kindesalter usw.) daran gehindert wird, sie zu bekommen.

Deshalb kann unsere mehr oder weniger geschätzte Post zwar durchaus versuchen, jemanden (ähnlich wie einen ungeliebten Wolf ;-) ) zu "vergrämen" und ihm den Zugang zu ihrem Online-Kundenportal ohne den Einsatz der unsäglichen SwissID zu verweigern - aber ein gänzlicher Ausschluss von den Grunddienstleistungen (Postzustellung, Briefmarkenverkauf usw.) wäre klar widerrechtlich. Und auch die SBB wird wohl oder übel einsehen müssen, dass sie unter anderem @gucky62 und mich zwar als ganz hartnäckige "Vollpfosten" betrachten darf, uns aber in irgendeiner Form und an irgendeinem Ort den anonymen (Bar)Kauf von Tickets ermöglichen muss (und sei es an einem Kiosk auf dem Matterhorngipfel...:-p ).

Eine andere Variante wäre, dass der Staat Gratis-Handys samt unlimitierten Prepaidchips sowie kostenlose Debit-/Kreditkarten verteilt, falls er allen Ernstes davon ausgeht, dass dies heute obligatorische "Körperteile" seien...

Zusammengefasst: Wie beim grandios abgeschifften E-ID-Gesetz wird es spannend sein zu verfolgen, wie da weitergewurstelt wird. Spätestens dann, wenn der erste Fahrgast an der Postauto-Haltestelle "Oberneunforn, Langmüli" aus dem Bus geworfen, gebüsst oder geohrfeigt wird, weil er dort mangels Automat und Handy kein Ticket erwerben konnte, werden sich die Mühlen der Justiz in Bewegung setzen... :oops:
 

re460

Stammgast
Und wenn jemand verreisen möchte, dann kann er bei booking.com nichts buchen ohne Kreditkarte. Keine Flüge online. Keine Online-Einkäufe ausserhalb der Schweiz. Keine bargeldlosen Parkuhren, keine Software aus den App-Stores, keine Automiete, keine Hotel-Reservationen, kein Uber, kein Streaming von Musik oder Filmen, keine Tankstellen in der Nacht, keine Ticket-Reservationen, und … und ….
Genau darum habe ich eine Prepaid-Kreditkarte der Postfinance. Diese ist mit wenig Geld geladen, dass sie bei einem Verlust dem Finder nicht viel nutzt. Benötige ich einen grösseren Betrag, lade ich in der Postfinance-App innert Sekunden den Betrag auf die Prepaid-Karte, das kann auch im Geschäft schnell gemacht werden.
Eine Kreditkarte abzulehnen ist das gute Recht jedes Einzelnen – aber die Konsequenzen gehören zu dieser Entscheidung dazu. Und die sind nicht das Problem der Allgemeinheit.
Das sehe ich genau so, es wird ja niemand gezwungen, eine Kreditkarte zu haben, wobei zu erwähnen ist, dass seit Kurzem jede Bankkarte auch eine Kreditkarte ist. Wie bei der Prepaid-Kreditkarte kann man sie jedoch nur verwenden, wenn der abzubuchende Betrag auch durch das Konto gedeckt ist. Genau gesehen sind diese Karten keine Kreditkarten, können aber wie Kreditkarten verwendet werden. So wird z. B. an Bankomaten von Fremdbanken abgefragt, ob die «Kreditkarte» oder das normale Konto belastet werden soll. Dass man diese Karten als Kreditkarte nutzen kann, erfordert jedoch die Freischaltung bei seiner Bank. Eine echte Kreditkarte habe ich nicht mehr, weil mir die beiden Postfinancekarten völlig genügen und ich ohnehin nie auf Pump kaufe.

Warum «Holzbock» nur die Post und die SBB schlecht schreibt, verstehe ich nicht. Gerade diese beiden Firmen zeigen den Privatunternehmen, wie man es richtig machen kann und wie eine App auch perfekt und einfach zu gebrauchen ist. Ich verwende die SBB, Postfinance, DB, Migros subitoGo und andere Apps seit langer Zeit und weiss auch, worüber ich schreibe.

Selbstverständlich trage auch ich noch etwas Bargeld auf mir, aber mehr als 100 CHF sind es nie und sie bleiben sehr lange im Geldbeutel liegen - als Möglichkeit auch einmal etwas in einem «gestrigen» Laden zu kaufen. Aber nachdem schon jeder Hofladen Twint oder Kreditkarte akzeptiert, hebe ich nur noch ca. alle 4 Monate 100 CHF in bar vom Bankomaten ab.

Warum muss ich Tickets anonym kaufen können? Zumindest mein Gegenüber (SBB) darf wissen, wohin ich verreise – warum muss das anonym sein?
Eine andere Variante wäre, dass der Staat Gratis-Handys samt unlimitierten Prepaidchips sowie kostenlose Debit-/Kreditkarten verteilt, falls er allen Ernstes davon ausgeht, dass dies heute obligatorische "Körperteile" seien..
Soso, diese hirnrissige Variante soll die Probleme gewisser Menschen lösen. Das entlarvt den Schreiberling aufs beste.
 
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