So werden Sie das Festnetz-Telefon los

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drieg

Stammgast
Sehr interessante Option, die indes begrenzt resp. nicht zielführend ist, wenn der Festnetzanschluss in einem Mehrpersonenhaushalt steht und entsprechend von mehreren Personen mit je eigenem Skype account genutzt wird.
 

POGO 1104

PCtipp-Moderation
Teammitglied
Im redaktionellen Beitrag steht: "Eine Kündigung des (ohnehin kostenlosen) Anschlusses ist also keine Option" - Also mein Festnetzanschluss kostet mich CHF 25.35 / Monat - was soll da kostenlos sein?

Gut, die aktuellen VivoCasa Abo's der Swisscom kann man ja auch ohne Festnetztelefonie haben - dann fällt aber auch die entsprechende Festnetznummer weg und somit auch deren Umleitung auf Skype.

Apropos Umleitung Service21: Die Gebühren für die Umleitung bezahlt der Festnetznummernbesitzer - Diese Kosten kommen also in der ganzen Rechnung noch dazu....
Kosten für die Anrufumleitung

Der Anrufer bezahlt nur die Gebühren bis zur gewählten Nummer. Je nach Abotyp, den Sie gewählt haben, geht die Weiterleitung entweder zu Ihren Lasten oder ist kostenlos. Informieren Sie sich deshalb über die Situation bei Ihrem Abotyp, bevor Sie die Anrufumleitung aktivieren. Im Falle, dass die Weiterleitung kostenpflichtig ist, erscheinen die Kosten aus technischen Gründen nicht auf einem Gebührenmelder.

POGO 1104
 
Zuletzt bearbeitet:

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Sehr interessante Option, die indes begrenzt resp. nicht zielführend ist, wenn der Festnetzanschluss in einem Mehrpersonenhaushalt steht und entsprechend von mehreren Personen mit je eigenem Skype account genutzt wird.

Das ist richtig, deshalb möchte ich den Artikel noch um dieses «Finetuning» ergänzen:

  • Bei uns rufen alle mit dem eigenen Smartphone an (ausgehende Anrufe).
  • Eingehende Anrufe werden von einem ausgemusterten iPhone entgegengenommen – und normalerweise nur von diesem iPhone.
  • Wer unterwegs ist und auf einen dringenden Festnetz-Anruf wartet, aktiviert Skype auf dem eigenen Smartphone.
Die eingehenden Skype-Anrufe werden aber immer seltener, weil sich nur wenige Leute an der Mobilnummer stören.

Zum neuen «Pseudo-Festnetztelefon»: Im schlimmsten Fall holst du dir auf der Post ein Android-Smartphone für 50 Franken und wirfst die SIM-Karte weg – Hauptsache, Skype läuft über WLAN.
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Apropos Umleitung Service21: Die Gebühren für die Umleitung bezahlt der Festnetznummernbesitzer - Diese Kosten kommen also in der ganzen Rechnung noch dazu....
POGO 1104

Nein, es kommen keine Kosten hinzu. Die Umleitung erfolgt auf eine reguläre Schweizer Festnetznummer. Wenn solche Gespräche im Rahmen des Vertrages gratis sind, dann ist normalerweise auch die Umleitung gratis. Kosten würden dir entstehen, wenn die Festnetznummer auf eine Mobilnummer oder ins Ausland umgeleitet wird.
 

Telaran

Stammgast
Und was wäre mit SIP?

Hallo zusammen,

Wieso muss es Skype sein? Wie wäre es denn mit einem beliebigen SIP Anbieter?
Zumindest auf Android (IPhone kann ich nicht sagen, Win Phone müsste ich mal testen) kann man ohne Probleme einen SIP-Dienst einrichten und hat die Vorteile wie bei der erwähnten Lösung.

Mit entsprechenden DEC Geräten (einige Siemens Modelle haben sowas) könnte man sogar den gewohnten Hausanschluss behalten, aber sämtliche Anrufe auch Synchron auf dem Handy/PC bekommen (klingelt auf allen Geräten gleichzeitig).

Oder was spricht explizit gegen diese Lösung? SIP Nummern sind auch Festnetznummern.

Leider gibt Cablecom ihre internen SIP Daten nicht weiter, obwohl sie damit dann gleich indirekt den Handymarkt auch abgedeckt hätten... tja.
 

Redan

Mitglied
Empfangsqualität massgebend...

Wenn ich es richtig verstehe, würde ich den Anruf über meinen Mobilfunk-Provider bekommen. Der Empfang in meiner Region ist so schlecht, dass ich die Anrufer regelmässig bitten muss, mir auf das Festnetz zu telefonieren.

Das ist richtig, deshalb möchte ich den Artikel noch um dieses «Finetuning» ergänzen:

  • Bei uns rufen alle mit dem eigenen Smartphone an (ausgehende Anrufe).
  • Eingehende Anrufe werden von einem ausgemusterten iPhone entgegengenommen – und normalerweise nur von diesem iPhone.
  • Wer unterwegs ist und auf einen dringenden Festnetz-Anruf wartet, aktiviert Skype auf dem eigenen Smartphone.
Die eingehenden Skype-Anrufe werden aber immer seltener, weil sich nur wenige Leute an der Mobilnummer stören.

Zum neuen «Pseudo-Festnetztelefon»: Im schlimmsten Fall holst du dir auf der Post ein Android-Smartphone für 50 Franken und wirfst die SIM-Karte weg – Hauptsache, Skype läuft über WLAN.
 

Lassie

Stammgast
Aha

Für mich ist das kein Thema mein Festnetzanschluss geht über Cablecom und ist SIP sowie ich Telaran verstanden habe. Hätte dazu noch einen Swisscomanschluss da sehe ich sparpotenzial, weil mein Mietzins inklusive Nebenkosten ist sollte ich mal meine Verwaltung anfragen, ob ich auch noch für die Swisscom zahle.
 

Metex

Mitglied
Schlechter Empfang

an meinem Wohnort ist der Empfang so "Grottenschlecht", das ich nun mal echt froh bin das ich noch einen Festanschluss habe. Diesen kann ich dann auch; dank der Fritz Box, auf meinem Smartphone entgegennehmen. Da braucht es keine "hässlichen" Festnetztelefone.
 

Hensel

Stammgast
+Metex SAGT ES RICHTIG

genau so habe ich es auch, mein Handy kann auch VoIP, und deshalb kann ich notfalls auch unterwegs die Anrufe abnehmen, meist aber lasse ich sie in der FritzBox in Anrufbeantworter laufen - da es oft sowieso diese verdammten Werbeanrufe mit gefälschten Absende-Nummern sind, die ich in der FritzBox eh die Meisten schon blockiert habe
 

technopapst

Mitglied
Wer nicht zwanghaft auf modern machen muss, leistet sich auch heute einen günstigen Festnetzanschluss. Die sind nämlich immer noch sehr populär und es gibt Millionen davon. Ich rufe auch viel lieber fast gratis auf eine Festnetznummer an. Ich gehöre nicht zu denen, die jeden Monat -zig Franken den Telecomfirmen nachschmeissen und dafür jeden Tag stundenlang am Handy hängen, damit sie die Abo-Kosten raushauen. Mein Festnetzapparat ist übrigens elegant und hat genügend intelligente Funktionen. Die Installation war ein Klacks im Gegensatz zu den seitenlangen Anleitungen die offenbar zum skypen notwendig sind. Über ein Kabel mehr oder weniger in der Wohnung sollte man sich auch nicht aufregen. Und wenns unterwegs mal dringend ist: dafür habe ich ein Prepaid-Handy.
 

Wsommerhalder

Neues Mitglied
Fritz

Wer eine FrtitzBox als Router hat, kann mit den Handys direkt via Wi-Fi und VOIP via Internet telefonieren. Dazu gibt es bei AVM die Apps FritzPhone für iPhone und Android. Toll.
 

PC-John

Stammgast
Schön schön.
Alles gut, solange das Internet läuft, und alle Mobilfunk-Sender funktionieren.
Diese Betriebs-Sicherheiten sind recht gut, aber sie sind alle vielfach miteinander verknüpft.
Fällt das eine System aus, wird auch das andere stark in Mitleidenschaft gezogen.
Wem das gefällt, dann nur zu!

Das Festnetz-Telefon ist weit über 100 Jahre alt, und wurde laufend verbessert, die Zentralen im Dorf und die Apparate beim Kunden. Und jetzt plötzlich soll alles überflüssig werden, nur weil Irgendeiner auf ein weltweit abgehörtes Produkt setzen will? Nur vielleicht.

Und von den Jungs da will auch keiner mehr im Telefonbuch stehen, also hat er für mich auch keine Adresse, und ist in den meisten Fällen inexistent. Das Steuer- und das Betreibungsamt finden ihn schon, aber wie steht es mit der Sozialkompetenz? Es darf spekuliert werden.

PC-John
 

PC-John

Stammgast
ist switzernet (VoIP) sau günstig...

Jaja, ich habe sogar einen Glasfaseranschluss und ein Triple-Abonnent bei ...
Bekomme dabei 2 Telefon-Nummern, Internet, und eine Settop-Box für 119.-/mtl.
Das alles seit 3 Jahren.

Fazit:
Internet: Sauschnell, pro Jahr ein grösserer Absturz, jeweils ca. einen halben Tag offline, kann ich verkraften. Cablecom ist auch nicht besser, und Swisscom-ADSL auch nicht.

Settop-Box: Pro Jahr 1 Stück defekt, Austausch beim Provider. Stromverbrauch im Betrieb: 10.7 Watt, im Leerlauf: 10.3 Watt dauernd (7x24hx365). Von Stromsparen und Leerlauf habe diese wohl noch nie was gehört. Und PRO Fernseher braucht es eine ganze Settop-Box. Ein weiterer Fernseher braucht eine zusätzliche Settop-Box für 20.-/mtl., und bei 3 Settop-Boxen ist technischer Schluss! Es wird eine Erweiterung auf max. 5 Settop-Boxen angedeutet.

Telefonie: Pro 3 bis 6 Monate ein Totalausfall über einen halben Tag. Die Anrufer bekommen dann die Meldung: "Diese Nummer ist ausser Betrieb". Beim Fax geht etwa die Hälfte problemlos weg, ein Viertel braucht ca. 5 min, der restliche Viertel meldet "Empfängerstation offline" oder so ähnlich. Was gemäss Rückfragen dort eben nicht stimmt, also technisches Problem beim Provider. Reklamieren beim Provider ergibt keine Störungen im Netz zu den protokollierten Sendezeiten.

Seit einem halbe Jahr baut die Swisscom zusammen mit dem lokalen EW die Glasfaserleitungen, die Swisscom bekommt 2 Fasern in jedes Haus, die anderen 2 Fasern behält das EW für die angemeldeten Provider.
Wer nun glaubt, dass die Swisscom ein Glasfaser-Angebot erstellen würde, guckt in die Röhre, es wird da von etwa 2 Jahren Wartezeit gemunkelt. Auch Scheisse.


Meine Schlussfolgerung:
Telefon bei der Swisscom über die alte 2-Draht-Leitung
(Nur) Fernsehen über Cablecom-Coax
Internet über Glasfaser

PC-John
 

Johnny B Good

Stammgast
Festnetztelefone sind tatsächlich Stiefkinder aus der digitalen Vergangenheit. Habe mir kürzlich ein Relikt angesteckt zum Wählen habe ich eine alte Wählscheibe frisch geölt und nach einem Schema aus dem WK angeschlossen und siehe da der Hasler Wandapparat von 1882 in Nussbaumholz mit Kurbelinduktor hat 2013 so gut funktioniert, dass mein Gegenüber lediglich über den Klang wie aus einem Abflussrohr gemeckert hat. Soll das mal einer mit seinem Iffon machen, da sucht doch glatt die Apfelmade das Weite.... Gröhl.

Anrufweiterleitung war für mich erst gratis als ich bei Swisscom als Einzelfirma anerkannt wurde und ein Business Abo bekam.
Die Anrufweiterleitung ist aber auch ein ganz eleganter Filter. Abends leite ich sie auf einen Beantworter der eine Gutenachtgeschichte erzählt und schon kehrt Ruhe ein und ich kann immer noch meine privaten Anrufe am Handy entgegen nehmen.

Will man gar keinen Festnetzanschluss bezahlen, kann man das Internet auf einer stummen Leitung bekommen, die dann über die Handynummer abgerechnet wird. Dann fallen die Festnetzkosten weg.

Skype ist einerseits sehr praktisch, ich nutze es sehr viel für Auslandgespräche die noch nicht so üppig mit Flatrates bedacht sind. Mit Skype lernt man beurteilen welche Mobilanbieter einen Service public anbieten und welche nur jene 80% wollen die sie mit 20% Aufwand abgrasen können. Auf dem Windows Phone hat man die Skype Namen auch gleich mit Outlook.com verknüpft in den Kontakten drinn, was vorallem unterwegs sehr praktisch ist, wenn man im Display der Freisprecheinrichtung im AutoArmaturenbrett Skype als Option wählen kann.

Skype warnt aber ausdrücklich, dass dieser Dienst nicht für Notfallnummern vorgesehen sei. Man kann meines Wissen keine Notdienste wie Polizei und Feuerwehr mit Skype anrufen. Aber wänn's brännt, dänn brännt's halt...

Viel mehr als all das brennt mir unter den Nägeln, dass wir beim Abbrennen der extra orbitant teuren Roaming kosten den Anschluss an die EU nicht verlieren. Die EU Kommission hat dieser Abzockerei den Kampf angesagt. Es kann doch nicht sein, dass man für jedes umliegende Land extra einen Internet Stick kaufen muss nur um keine Skandalöse Datenrechnung präsentiert zu bekommen.

JBG


Die Glosse zum Festnetz

Als ich ein kleiner Junge war hatte mein Vater bei der Kreistelefondirektion beantragt, dass der Wandapparat gegen einen Tischapparat getauscht werden sollte. Die in Aussicht gestellten 4 Jahre Wartefrist gefielen meinem Vater nicht, so führte er ins Feld, dass er im ÖV Verantwortungsträger sei und bei einem Unglück Wortfetzen durch die Glastür im Treppenhaus hörbar sein könnten, was zu unvorhersehbaren Situationen führen könnte.

5 Tage später standen unangemeldet 3 Herren in grauen Arbeitsmänteln vom Amt vor der Tür welche den Telefonhörer abschraubten, das Spiralkabel entfernten und ein grades Stoffkabel von 5 Meter Länge montierten, damit mein Vater für vertrauliche Gespräche die Stubentür hinter sich zu ziehen könne.

Damals gab es auch noch den Bakalit Hörer Modell 1929. Sein Vorteil war sein hohes Gewicht, welches die Gesprächsdauer durch die Ermüdung der Armmuskulator erheblich verkürzte und damit Kosten senkend wirkte.

Viel Telefonieren und immer besetzte Nummern führten zu Hornhaut am Zeigfinger durch die Reibung in den Löchern der Wählscheibe, die Dinger hatten nicht mal Wahlwiederholung!!!!

Eine Minute ins Engadin Telefonieren kostete, Teurung korrigiert, etwa gleichviel wie heute nach Australien.

Ihr Digital Natives habt ja keine Ahnung von unseren Kämpfen um 5 Meter mehr Spielraum.... Da ist ein blödes Funkhandy sowas von banal.
 
Überflüssig? das Festnetztelefon oder dieser Beitrag?

Ich benutze nach wie vor den Festnetzanschluss, in Verbindung mit einem wunderschönen, nicht staubigen, nicht klobigen Drahtlostelefon.

Vorteile:
- Mehrere Handapparate in der Wohnung verteilt. Muss meinen Androiden (CM11) nicht immer in der Hand oder Hosentasche mit mir tragen.
- Handapparate immer voll geladen. Nie die Sorge, mit einem Smartphone könnte im dümmsten Moment der Saft ausgehen.
- Meine Frau mag stundenlange Gespräche. Ihr Hirn wird nur mit 10mW anstelle von 1Watt gegrillt.
- Eindeutig bessere Sprachqualität auf dem Festnetz (eigentlich sollte dies doch das wichtigste Kriterium sein.)

Dieser redaktionelle Beitrag hat aus meiner Sicht beinahe schon etwas zwanghaftes an sich.
Das Festnetz hat nach wie vor seine Berechtigung, seine Vorteile, und wird uns noch sehr sehr lange Zeit begleiten.
 

PC-John

Stammgast
Festnetztelefone sind tatsächlich Stiefkinder aus der digitalen Vergangenheit...

Sagen wir mal, aus der analogen Vergangenheit ...


... Habe mir kürzlich ein Relikt angesteckt zum Wählen habe ich eine alte Wählscheibe frisch geölt ....

... eine alte Wählscheibe frisch geölt ... Na ja.
Das Getriebewerk brauchte möglicherweise nicht viel Schmiermittel
Hingegen war eher das Brems-System (dass die Scheibe nicht zu rasch retour dreht) ein Problem.
Das ist ein Fliehkraft-Regler mit zwei Bremsarmen in einem kleinen Topf. Die Reibstellen könnten da ohne weiteres verharzt gewesen sein.


...und nach einem Schema aus dem WK angeschlossen und siehe da der Hasler Wandapparat von 1882 in Nussbaumholz ....

... nach einem Schema aus dem WK angeschlossen ...
Grrr....!!!
Und die PTT-Zentrale läuft immer noch?
Militärtelefone (der alten Konstruktion) wurden als Lokalbatterie-Stationen gebaut, das heisst, diese Telefone hatten eine eingebaute Batterie, eine 1.5-Volt Monozelle war ausreichend. Diese Batterie hat den Mikrophon-Kreis versorgt, damit überhaupt etwas herausgehen konnte.
Lokalbatterie-Telefon-Stationen waren für den militärischen Einsatz geplant, und mit dieser Konstruktion noch weniger störungsanfällig als die Zentralbatterie-Telefon-Stationen, welche wir heute immer noch am Festnetz verwenden.

Und, Telefone mit Kurbelinduktor haben typischerweise kein Wählorgan.
Lokalbatterie- und Zentralbatterie-Telefone sind grundsätzlich unterschiedliche Konstruktionen, und absolut inkompatibel.


...und siehe da der Hasler Wandapparat von 1882 in Nussbaumholz mit Kurbelinduktor hat 2013 so gut funktioniert....

... mit Kurbelinduktor hat 2013 funktioniert ....
Das glaube ich nicht so ganz!
Der Kurbelinduktor dient nur zum senden eines Anruf-Signales, dieses wird solange gesendet, solange gedreht wird an der Kurbel. Dieses Anruf-Signal schellt dann in der manuellen Vermittlungszentrale, und NUR dort. Ausser es wäre eine explizite und direkte Verbindung zu einem anderen Kurbelinduktor-Telefon.

So ein Kurbelinduktor bringt ohne weiteres eine Leerlaufspannung von 150 Volt Wechselstrom zustande, an den Telefonklemmen zwickt es dabei vergleichbar wie bei einem Vieh-Hüter!
Im zweiten Weltkrieg hätten die Japaner ihre Kriegsgefangenen eben mit einem Feldtelefon zum sprechen gebracht, einfach anschliessen, und mal eine Zeitlang an der Kurbel drehen....


....dass mein Gegenüber lediglich über den Klang wie aus einem Abflussrohr gemeckert hat....

Ja, das ist klar, das liegt an der Technologie des damaligen Mikrophons.

Das waren damals eben keine dynamischen Mikrophone, diese hätten zwar nicht einmal eine Lokalbatterie erfordert, aber die Reichweite einer Telefonverbindung hätte nur ein paar hundert Meter betragen, bei diesem sehr schwachen Signal.

Um die Reichweite markant zu erhöhen, musste ein stärkeres Signal her, und das erreichte man mit einem Kohle-Mikrophon. Das war eigentlich nur eine kleine Handvoll an Kohlekörnern zwischen zwei Elektroden. Durch das vibrieren der dünnen Sprech-Membrane wurden die Kohlekörner unterschiedlich "gepresst", und dadurch ein verwertbares Signal erhalten, welches eine genügende Reichweite hatte.

Nun, diese Kohlekörner hatten eine gewisse Abnutzung, und sie verklebten mit der Zeit immer mehr, das gab dann eine laufend schlechtere Sprachqualität. Kurze Abhilfe davon: Mit dem Hörer (Mikrophon-Seite) kurz auf den Tisch klopfen, dann wurden die Kohlekörner wieder etwas gelockert, und die Sprache wurde sofort wieder besser, zumindest eine Zeitlang.
Und genau DAS wird "Johnny B Good" nicht gewusst haben, denn das ist sicher nicht in der WK-Anleitung beschrieben gewesen. Sonst wären die Schäden an gebrochenen Telefonhörern legitimiert worden.


Das alles ein Rückblick aus meiner Tätigkeit als Telefon-Konstrukteur.
Und das ZS-70 (Zivilschutztelefon-70 mit Kurbelinduktor) ist teilweise auf meinem Reissbrett entstanden.

PC-John
 

Pagnol

Stammgast
@PC-John:
<abschweif>Ach schön, endlich mal einer, der noch weiss, was pupinisierte Leitungen sind! :cool:</abschweif)

Gruss
Pagnol
 
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