SRG schaltet UKW per Ende Jahr ab

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Das ist der grösste Fehler der die SRG begehen würde.

Es ist gut und recht, dass die Digitalisierung ihren Lauf nimmt, doch sicher nicht ohne eine sichere und bewährte Basis aufzugeben.
Ich erwähne nur den Kriegsfall als Hauptgrund, dass nicht fern ab auf andere Kontinente in Europa nicht mehr undenkbar ist. Als erstes würde die Kommunikation ausgeschaltet, was beim digitalen Medium äusserst einfach fällt im Gegensatz zum FM/UKW wo jede sendestation einzeln als Ziel in Betracht gezogen werden müsste. Doch scheinbar ist der Bund nicht interessiert die Bevölkerung informiert zu halten und lässt dafür dem unsicheren digital Medium den Vorzug. Na dann, viel Gück euch allen da draussen.
Ist im übrigen ist es äusserst denkbar und keine Utopie mehr, mitten im Krieg zu stehen. Ist leider so, man muss nur die aktuellen Geschehnisse im Auge behalten. Deshalb auch ein grosses Fehler der SRG und des Bundes, wo diesem ihre Zustimmung zur Abschaltung gegeben hat.
 
Wie sind die Sicherheitsdurchsagen in Tunnels garantiert, wenn mehrheitlich die Fahrzeuge noch nicht mit DAB ausgerüstet sind?
Somit ist für den grössten Teil der Fahrzeuge die Sicherheitsdurchsagen in Tunnels nicht mehr zu empfangen was bedenklich ist..
Wie z.B. in der neuen Gubrist-Röhre bereits jetzt schon...
 
Unmögliche Massnahme, UKW abzustellen, bevor DAB wirklich funktioniert. Bei mir zu Hause kann ich in keinem Raum DAB problemlos empfangen. Ständige Ausfälle. die nur behoben werden können, indem das Radio verschoben wird, oder die Antenne verstellt wird. Dazu kommen Kosten für den Ersatz der bestehenden Radios/Autoradios. Zudem ist die Sendersuche in allen Produkten, die ich bisher sah, sehr mühselig.
 
Und schon wieder wurde ein nicht 100 % funktionierendes System auf den Markt gebracht,für das bei weitem noch nicht überall ,die Infrastruktur noch nicht vorhanden ist.
 
Irgendwann ist halt Schluss mit alter Technik, wir fahren auch nicht mehr mit der Pferdekutsche durch die Gegend. Die Kosten für den aufwändigen UKW Weiterbetrieb sind sicher hoch und verbrauchen viel mehr Energie die man besser in die neue Technik ivestiert. Die vor allem wenn die Finanzen sowieso knapp werden. DAB+ und Internet funktionieren schon lange einwandfrei und ohne Störungen. Die letzten Funklöcher verschwinden auch nach und nach während bei UKW noch viele Gegenden nur schlecht oder gar nicht bedient sind. Auch im Auto kann ich damit mein Reginaljournal in der ganzen Schweiz empfangen was mit UKW nicht möglich ist. Mit einem Adapter für < 100 CHF ist auch meine Steroanlage zuhause schon seit Jahren problemlos mit DAB+ und mit Internet verbunden.
 
Auch im Auto kann ich damit mein Reginaljournal in der ganzen Schweiz empfangen was mit UKW nicht möglich ist. Mit einem Adapter für < 100 CHF ist auch meine Steroanlage zuhause schon seit Jahren problemlos mit DAB+ und mit Internet verbunden.
Leider ist das bei vielen (älteren) Autos eine unsägliche Bastelübung: Ich hatte mir einen in der TCS-Zeitung beworbenen Adapter einer durchaus renommierten Marke gekauft. Schon in den ersten Zeilen der Einbauanleitung las ich Sätze wie "Entfernen Sie zuerst den Dachhimmel" oder "Sägen Sie dann zwecks Kabelverlegung den unteren Teil des Armaturenbretts ab" und "Kleben Sie die Antenne vorsichtig an die Frontscheibe". Wie bitte - ich bin doch nicht blöd. :mad:

Nun könnt ihr mir natürlich entgegnen: "Kauf doch gleich ein neues Auto!". Aber ist das denn nachhaltig? Hunderttausende von UKW-Radios sollen nur wegen der SRG auf den Müllhalden in Afrika landen, und/oder auch noch eine Vielzahl von durchaus gebrauchstauglichen PW's?

Sorry, ohne mich. (n) Dann höre ich halt wohl oder übel eines der verbleibenden UKW-Lokalradios oder einen deutschen Sender.
 
Was nützt die durchsage in Tunnels, wenn das Ziel Daten-Kommunikation (DAB) leichter zu Neutralisieren ist als die UKW? Die DAB Infrastruktur ist leichter zu beeinflussen, zu liquidieren, ganz einfach. Ich sehe das UKW als sichere Reserve die in einem Ereignis, dass durch das DAB nicht mehr abgerufen werden kann, einsatzbereit zur Verfügung steht. Es muss nicht senden wenn diese nicht benötigt wird, doch wenigstens im Notfall darauf zurückgegriffen werden kann. Das SRG wird jedoch dieses System nicht nur stilllegen sondern ganz eliminieren.
Ja, DAB ist toll und funktioniert (teilweise eben nicht) aber ganz und gar nicht Kriegssicher.
 
Und mit welchem Teil ist es nun am einfachsten, das Auto nachzurüsten? Ohne noch irgendwelche Kabel verstecken zu müssen. Auch dieses Antennenkleben finde ich nicht grad lustig....
 
Ja, DAB ist toll und funktioniert (teilweise eben nicht) aber ganz und gar nicht Kriegssicher.

UKW ist in keinster Weise “kriegssicher”. Wenn es eine “kriegssichere” Infrastruktur gibt, dann ist es das Internet.

Dezentral. Das Internet “ist einfach” da – weltweit, und nicht in einem Sendemast auf dem Säntis.

Redundat bis-zum-geht-nicht-mehr. Du kannst eine Millionenstadt innerhalb von Sekunden dem Erdboden gleichmachen. Für das Internet ist das nicht einmal eine kleine Unpässlichkeit.

TCP/IP wurde mit dem Ziel entwickelt, auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig zu funktionieren und sogar einen Atomkrieg zu überstehen. Die Protokolle sind in der Lage, Paketverluste zu erkennen und zu kompensieren, indem sie fehlende Datenpakete erneut anfordern und diese über beliebige (!) andere Kanäle übertragen.

Ein dezentrales, redundantes DNS: Fällt ein DNS aus, warten noch ein paar hunderttausend andere auf ihren Einsatz.

Jegliche Art der Übertragung: Das Internet bedient sich der Wi-Fi-Netze, Satelliten, Mobilfunknetze, Glasfasern und mehr. Allein in der Schweiz betreiben die drei grossen Betreiber zwischen 15’000 und 20’000 Mobilfunkmasten. Viel Spass beim Versuch, die alle zu zerstören!

Also im Kriegsfall setze ich auf das Internet. Wer sich hingegen mit einem Kurbelradio den Wolf drehen möchte, kann das gerne tun. Ausserdem hat jede ernstzunehmende Armee dieser Welt sowieso eine eigene mobile Funk-Infrastruktur.

Und überhaupt: Im Krieg Russland gegen Ukraine drehen sich die Kriegstechnologien um autonome Drohnen, Lenkwaffen oder Munition mit GPS. Um allein gegen diese intelligente Munition zu bestehen, ist es zum Teil überlebenswichtig, das GPS-Signal aus dem Himmel stören zu können.

Die UKW-Sender sind hingegen noch weniger kriegsrelevant, als Zigaretten – denn deren Fehlen kann sich direkt auf die Truppenmoral niederschlagen.
 
Hier wird die Information der Bevölkerung auf den Kriegsfall fokussiert. Wie sieht es den im Katastrophenfall aus bei Erdbeben, Überschwemmung etc.. ? Wie soll die Bevölkerung grundsätzlich informiert werden? Zudem funktioniert DAB+ im Keller oder Schutzraum nicht, wo man angewiesen wird sich im Notfall hin zu begeben. Mir wurde am Tag der offenen Tür des Notfall Treffpunktes der Gemeinde erklärt, dass der Bund im Kriesenfall die UKW Sender wieder hochfahren würde. Allen Ernstes, ich glaube das nicht. Auch ist mir nicht bekannt, dass in privaten Schutzräumen eine Internet Anschluss vorhanden sein muss. Und wenn der Strom weg ist, ist auch das Internet und das Mobilfunknetz weg.
 
@klaus. Das Internet wie es derzeit da ist, ist weit weg von Kriegssicher. Es gehört wohl neben dem Mobilfunk zu den Infrastukturen die ziemlich schnell für die Bevölkerung ausfallen werden. Da schlichtweg zu kompliziert und in der Zwischenzeit in CH viel zu zentralistisch aufgebaut. TCP/IP usw. ist zwar per se im Design redundant und robust konzipiert. Nur scheitert es an der technischen Infrastruktur. Ist ist ganz schnell sofort weg. Und erst recht die I frastruktur beim Endbenutzer. UKW ist nur Notfall Information via Broadcasting um Potenzen robuster und wesentlich weniger komplex und damit Ausfallschritt aufgebaut. So fahren die derzeitigen UKW Grossanlagen in CH, z.B. Chrischona Sendeturm läuft im Normallfall fast schon im Sparmodus und können Ihre Sendeleistung massiv erhöhen im Notfall. Inkl. komplett redundante Notstrom und Sicherungssystemen für mechanische Einwirkungen, usw. Und analog sind andere solche Sende Systeme aufgebaut in CH an anderen Standorten.
DAB ist da Galaxiensystem entfernt davon. DAB kommt in keinen Bunker, UKW sehr wohl.

Gruss Daniel
 
Zudem funktioniert DAB+ im Keller oder Schutzraum nicht
Ich empfange mit meinem UKW-Autoradie auch noch im 3. Parkhaus-UG halbwegs gute Signale. Letzlich spielt auch die Antenneleistung des Fahrzeug und eine 100% störungsfreie Verkabelung eine grosse Rolle.

Grundsätzlich wäre UKW eine ausgezeichnete und kostengünstige Lösung im Unterhalt. Vor allem in den zahlreichen Talschaften, wo nicht in jeder Ecke eine Mobil-Antenne - mit reduzierter Richtstrahlt-Technik - steht (-> s. Mobiltelefon)
 
Im Zuge der Abschaltung von UKW habe ich eine Frage zu der Übertragung von Verkehrsinformationen über TCM gestellt und diese Antwort erhalten:

Besten Dank für Ihre Anfrage.
Viele Autofahrerinnen und Autofahrer schätzen die aktuellen Verkehrsinformationen auf ihrem Navigationsgerät. Bisher wurden diese Daten über UKW im sogenannten «Traffic Message Channel» (TMC) übertragen. Wenn UKW abgeschaltet wird, entfällt die TMC-Übertragung, und es werden keine Verkehrsinformationen mehr an Ihr Navigationsgerät gesendet.
Ein grosser Anteil der Autofahrenden setzt mittlerweile auf mobile Navigationslösungen wie Google Maps oder Apple Maps. Es existieren verschiedene Alternativen für Smartphones, darunter sind auch andere Apps. Die Nachfolgetechnologie von TMC ist TPEG (Transport Protocol Experts Group) und nutzt DAB+. Für TPEG ist jedoch ein neues Gerät erforderlich. Bei Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an einen Fachhändler zu wenden. Dieser kann Ihnen detaillierte Auskunft über die Anforderungen und Möglichkeiten geben.


Diese Antwort ist meines Erachtens eine krasse Missachtung des Service Public. Wie viele Autofahrerinnen und Autofahrer «schätze» ich diese Verkehrsinformationen nicht nur, sie tragen vielmehr essenziell zur Verkehrssicherheit bei. Wenn nun in der Schweiz diese Informationen einfach so aufgrund der Einstellung von UKW abgestellt werden, wird dadurch die Verkehrssicherheit nachhaltig negativ beeinträchtigt werden. Zumal das Transitland Schweiz von sehr vielen ausländischen Automobilistinnen und Automobilisten durchquert werden, welche auf die Verkehrsinfos via TMC setzen.

Auch die Antwort (Zitat) "Ein grosser Anteil der Autofahrenden setzt mittlerweile auf mobile Navigationslösungen wie Google Maps oder Apple Maps» ist verwirrend. Wie gross ist «gross» in Prozenten in Bezug auf alle Autos? Wie wurde diese Erhebung gemacht? Sehr viele, wenn nicht die meisten, Fahrzeuge haben ein eingebautes Navigationssystem, welches mit TCM läuft. Diese sollen nun alle über Smartphones navigieren? Und welche Navigationsgeräte laufen heute mit TPEG? Wird dieser Service von SRG zuverlässig sichergestellt?

Ich würde mir wünschen, dass die SRG unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit und aktueller Verkehrsinformationen die Abschaltung zumindest von TMC noch einmal stark überdenkt. Oder die Verbreitung von TCM delegiert wird, z.B. an den TCS Schweiz...
 
Digital ist doch cool. Es geht oder es geht eben nicht. Null oder Eins. Je nachdem, wo man z.B. mit dem Auto gerade steht, funktioniert das Radio oder es bleibt stumm, bis man wieder ein Stück weitergefahren ist. Oder auf einer kurzen Strecke von 20 km zwischen Bern und Freiburg gibt es 4-6 Totalaussetzer. Oder man versuche, Deutschweizer-SRF-Programme zwischen Montreux und Martigny zu empfangen: mit dem mehrjahrealten DAB+ Empfänger im Auto ist es da ganz still. So ist eben der Fortschritt: schneller, billiger und unzuverlässiger... Zufriedene Kunden sind wohl nicht erwünscht, das Gebührengeld fliesst ja sowieso, auch wenn's nicht funktioniert.
 
Digital ist doch cool. Es geht oder es geht eben nicht. Null oder Eins. Je nachdem, wo man z.B. mit dem Auto gerade steht, funktioniert das Radio oder es bleibt stumm, bis man wieder ein Stück weitergefahren ist. Oder auf einer kurzen Strecke von 20 km zwischen Bern und Freiburg gibt es 4-6 Totalaussetzer. Oder man versuche, Deutschweizer-SRF-Programme zwischen Montreux und Martigny zu empfangen: mit dem mehrjahrealten DAB+ Empfänger im Auto ist es da ganz still. So ist eben der Fortschritt: schneller, billiger und unzuverlässiger... Zufriedene Kunden sind wohl nicht erwünscht, das Gebührengeld fliesst ja sowieso, auch wenn's nicht funktioniert.
genau , auch meine Meinung auf den Kopf getroffen
 
Danke für die vielen informativen Beiträge, die ich mir gut und gerne durchgelesen habe.

Wie schon oft erwähnt, sehen viele von euch das Internet als den grösseren Schwachpunkt, anstatt des analogen Radios. Diese liegen damit sicher nicht falsch.
Das Internet ist robust und für die täglichen Anfragen und Anwendungen der Bevölkerung ausgelegt.
Doch sicher sind nur die ausgelagerten Daten, die in den tiefen der Schweizer Berge (Daten-Bunker) zu finden sind. Das erste Ziel eines jeden Angriffs ist schlicht und einfach zuerst das Internet. Deswegen besteht auch der Wunsch der analogen Information eine repräsentative, also als zusätzliche alternative eine Stimme zu geben.
Mit der Abschaltung des UKW Verteilers wird auch eine der besten, sowie auch sichersten Informationsquellen weg gegeben. Für was und für wen diese Bandbreite vergeben ist oder noch wird, ist letztendlich eine andere Frage, doch stets auf Kosten der Kommunikation, und im Notfall, auf Kosten des Bevölkerungsschutzes.

Ein Dank an euch alle.
 
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