Sänk ju, Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn schafft am frühen Morgen Tausende deutsche Menschen zum Arbeiten nach Basel. Wenn so ein Intercity voller dösender Pendler aufs Rheinknie zufährt, geben die Schaffner per Bordmikro die Anschlüsse in Basel bekannt – auf Deutsch und Englisch. Vom Badischen Bahnhof zum Beispiel geht se ridschenal train to Lauchringen weia Waldshut ab, from platform six. Träwellers to Swiss, Italy und French aber verbleiben bitte until Basel Ess-Bi-Bi im Zug und steigen um auf se connecting train to Dschiniv weia Delmont (sie sagen Delmont, wie Vermont). Manchmal heisst Genf auch Dschenf, Switzerland wird zu Schwitzerland. Und Chiasso war schon immer Tschiasso.
Aber nun ändert sich alles. Für den 23. September kündigt DB-Chef Rüdiger Grube eine «Qualitätsoffensive » seines Unternehmens an. Das heisst: kürzere Ansagen und Englisch nur dort, wo internationales Publikum unterwegs ist, namentlich vor grossen Bahnhöfen (München, Berlin) oder an Flughafen-Halten. Man wolle den Passagieren mehr Ruhe gönnen. Wir verstehen das so, dass die Deutsche Bahn ihre Kunden fortan vor der Ruhestörung durch das entgleiste Englisch ihres Personals schützen will. Tusch und Applaus! Damit dürfte der ridschenal train to Lauchringen from Basel German Station alsbald aus dem Sprachverkehr gezogen werden. Tausende dösende deutsche Pendler werden dankbar sein. Sänk ju, Deutsche Bahn.
jochen.schmid@baz.ch