Ist das Internet eine Erleichertung?

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thom45

Stammgast
Wenn ich meinen heutigen beruflichen und privaten Alltag mit der Zeit vor dem Internet vergleiche, muss ich nach guter Überlegung die Frage mit Nein beantworten.

Wenn ich aus rein heutiger Sicht beurteile, antworte ich mit Ja, weil ich mich in den vergangenen Jahren an die Möglichkeiten des Internet sehr gewöhnt habe. Das Ja bezieht sich also rein auf einen Gewöhnungseffekt.

Computer und Internet haben für mich hauptsächlich die Bedeutung eines Werkzeuges, also zur Hauptsache einen technischen Aspekt, ein technisches Hilfsmittel.

Ich habe selbst eine lange Epoche miterlebt. Es begann so in den Jahren 1992/93, als das E-Mailing die grosse Erneuerung war. Als Informationsquelle lernte ich den GOPHER und LYNX als die textbasierte Browservorstufe kennen. Der allererste Browser war Mosaik unter Unix-Solaris. Das spannende in Erinnerung gebliebene Ereignis, war das Miterleben des Kometen Shoomaker, der durch die enorme Gravidationsdifferenz zerissen, auf den Jupiter einstürzte.

Ich begeisterte mich damals schnell für das UseNet und ich habe selbst eine der ersten deutschsprachigen Newsgruppen mit jemand anderen ins Leben gerufen.

Gar nichts am Hut habe ich mit der hypermodernen Art der sozialen Netzwerke. Das interessiert mich auch gar nicht. Kann also nichts dazu sagen. Was mich heutzutage aber sehr stört ist die exzessive Form der Cyberkriminalität und kann es nicht verstehen, dass man kaum Wege findet, mit äusserst harten Strafen durchzugreifen. Ich habe natürlich eine Vorstellung warum das so ist, weil dies aber eine politische und weltanschauliche Dimension hat, äussere ich mich dazu nicht.
 

BlackIceDefender

Gesperrt
Gesperrt
Erdbeeren mit Curry-Ketchup

Früher war alles besser - auch die Zukunft.

Erleichterung finde ich in der Regel anderswo - auch wenn auf dem Internet so viel Inhalte sind, die man mit Kloaken-Ausdruecken umschreiben kann.

Durch diese Verschmutzung ist das Internet als Produktivitaetssteigerung so ineffizient wie alles andere.

Allerdings wollen wir ja kein REINES INTERNET. Mit Gralshuetern der Reinheit, wo man seinen Arierpass zeigen muss, bevor die IP-Addy freigegeben wird....
Wo darf der Gral dann sein? Bern, Bruessel, oder gar West Hollywood?
Mumbai?
Shanghai?

Das Web unterstützt sie dabei, ein ausgeglicheneres Leben zu führen
Eine gewagte Aussage. I-Net mit therapeutischem Effekt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Flo

Stammgast
Das Internet ist einfach zu bequem um darauf zu verzichten, auch wenn von einem ausgeglichenen Lebensstiels keine Rede sein kann.:rolleyes:
 

thom45

Stammgast
Frag doch mal die Kallwass :)

Früher war alles besser - auch die Zukunft.

Es gibt eine relativ einfache psychologische und damit natürlich auch neuro-biologische Begründung, warum es dieses Gefühl gibt. Ich meine also jetzt nicht eine allfällige äussere Wirklichkeit. Das Hirn hat die Eigenschaften schlechte Erfahrungen in der Vergangeheit leichter zu vergessen als die guten. Dies hat natuerlich ganz logisch zur Folge, dass man leicht das Gefühl hat, dass früher alles besser war. Der Nutzen dieses Effekts ist evolutionsbiologisch erklärbar...

Denke ich zurück an die 1950er- bis 1970er-Jahre, dann habe ich durchwegs gute Erinnerungen. Ich werde aber sofort eines andern belehrt, wenn ich aus dieser Epoche Zeitdokumente lese. :(

Stellt sich die Frage, war es frueher doch besser oder vielleicht gleich schlecht/gut wie heute? Eines ist sicher, das Leben war insgesamt weniger komplex als heute. Das empfindet man im Nachhinein zurückdenkend erleichternd.

Fazit: Es läuft immer wieder auf das selbe raus. Was zählt ist das Wahrnehmungsprofil des Individuum und nur das schafft die individuelle immer nur subjektive Wahrheit. Eine andere gibt es nicht!

Erleichterung finde ich in der Regel anderswo - auch wenn auf dem Internet so viel Inhalte sind, die man mit Kloaken-Ausdruecken umschreiben kann.

Jetzt bist Du aber ein Grüsel. Aber recht hast Du, das muss auch mal sein. :)

Durch diese Verschmutzung ist das Internet als Produktivitaetssteigerung so ineffizient wie alles andere.

Auch hier zeigen sich halt die menschlichen Triebe und Bedürfnisse...

Allerdings wollen wir ja kein REINES INTERNET. Mit Gralshuetern der Reinheit, wo man seinen Arierpass zeigen muss, bevor die IP-Addy freigegeben wird....
Wo darf der Gral dann sein? Bern, Bruessel, oder gar West Hollywood? Mumbai? Shanghai?

Bei mir! Wo denn sonst? :)

Eine gewagte Aussage. I-Net mit therapeutischem Effekt.

Kommt drauf an was man wegtherapieren will. Frag mal die Angelika Kallwas auf SAT1, die weiss es ganz bestimmt. :)
 
A

abu

Guest
Hat nicht Joseph Weizenbaum das Internet schon vor Jahren als riesengrossen Misthaufen bezeichnet? Ich finde, das trifft heute besser denn je.
 

thom45

Stammgast
Der weise Sepp!

Hat nicht Joseph Weizenbaum das Internet schon vor Jahren als riesengrossen Misthaufen bezeichnet? Ich finde, das trifft heute besser denn je.

Dieser weise Sepp hat vor allem davor gewarnt aus den Betriebssystemen keine undurchschaubaren riesigen Monster wachsen zu lassen. Aber wie immer, ein Rufer der Wüste bleibt unerhört und die Folgen darf man tragen. Der weise Sepp ist mit seinem Ruf nur gerade ein fall von sehr vielen.

Aber das muss so sein, weil der Mensch sonst nicht mehr, seiner Tradition folgend, stets das Rad wieder erfinden kann. Wäre doch zu traurig, oder?
 
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