[Plagiat!]
Diese Woche hatte ich die Gelegenheit, ein Windows-Laptop zu kaufen und einzurichten. Ich tat dies für einen Bekannten, der in Rumänien wohnt, und der mich dafür eingespannt hat.
Das Laptop sollte möglichst günstig sein, aber dennoch eine zeitgemässe Rechenleistung bieten. Der Bildschirm sollte 15" oder grösser sein, und der ganze Rest sollte einfach normal funktionieren: ohne Schnickschnack, aber auch ohne allzu grosse Flops.
Ich habe ein Laptop um die 500 bis 600 Euro gesucht und wollte dann noch etwas Zubehör bestellen. Gekauft habe ich ein Gerät von Asus für 599 Euro, nachdem ein Gerät für 499 Euro zu schlecht war und zurückgegeben wurde.
Dabei habe ich einige Beobachtungen gemacht, die ganz gut zu unserer Sendung vom letzten Sonntag passen, wo wir die Angebote von Apple und Dell verglichen haben.
1. Das Preisniveau ist wirklich sehr niedrig, und man bekommt einzelne Features zu günstigen Preisen. Es ist aber dann oft nur dieses eine Feature, beispielsweise ein aktueller Prozessor, während andere Komponenten dann recht mässig sind. Man muss zu Kompromissen bereit sein. Ein Rundum-Sorglos-Paket in dieser Preisklasse habe ich nicht gefunden. Man muss schon sehr genau hinsehen, was man bekommt.
Ich habe mich vor allem für einen Core-i5-Prozessor entschieden, der Rest war mir dann mehr oder weniger schnuppe.
In den Kaufhäusern stehen immer noch viele Laptops mit Pentium-Prozessoren. Selbst der Core-2-Duo-Prozessor ist eher selten, vor allem in diesem Preissegment.
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2. Bei Apple gibt es immer ein solides Grundniveau, d.h. die restlichen Komponenten wie Netzwerke usw. sind immer auf dem aktuellen Stand, egal bei welchem Modell. Das habe ich vermisst.
Ethernet mit 10/100/1000 MBit habe ich nirgends gefunden. Bei 100 MBit hört es auf. (Laptops für 700 Euro und mehr habe ich nicht überprüft, da sie für meinen Bekannten nicht in Frage kamen).
Alltags-Technologien wie Bluetooth (für die kabellose Maus und das Keyboard) sind bei diesen PC-Laptops praktisch unbekannt. Als Apple-Kunde würde ich daran keinen Gedanken verschwenden, und wenn's ganz dumm kommt, mache ich eben das entsprechende Häkchen bei der Online-Konfiguration.
Aber mein Punkt bei dieser Sache ist nicht, ob ich Bluetooth hätte bekommen können oder nicht, sondern dass diese Technologie bei den PCs einfach nicht so eine Rolle spielt. Es ist eher ein exotischer Zusatz. Und so ging es mir mit einigen weiteren Dingen.
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3. Aber Bluetooth ist ein besonders gutes Beispiel. Ich wollte nämlich noch im hiesigen Saturn eine von mir selbst ausprobierte und für gut befundene Maus und Tastatur aussuchen. Dies sollte ein kleines Geschenk sein, und ich war durchaus bereit, Apple-Preise dafür zu bezahlen.
Der Saturn hat ein Regal von gut und gerne 30 Metern Länge, je eins für Mäuse und eines für Tastaturen. Wenn man an einem Ende dieser Regale steht, sieht man das andere Ende als winzigen Punkt am Horizont. Die Auswahl ist einfach enorm. Als Apple-Kunde ist man ein ziemlich kärgliches Angebot gewohnt, insofern freute ich mich auf diese Odyssee und habe mir einen ganzen Nachmittag lang Zeit genommen (die Leitung im Studio funktionierte ja eh nicht, also hatte ich ein paar Stunden für mich).
Das hätte ich mir sparen können.
Auf 30 Metern fand ich eine einzige Bluetooth-Tastatur und zwei Bluetooth-Mäuse. Und diese hatten einen riesigen Sticker: "Designed for Mac!". Der Rest bestand aus Modellen mit Kabel oder mit einem kleinen USB-Dongle, der als Funkempfänger dient.
Es gab noch weitere Bluetooth-Modelle, diese wurden aber mit dem Microsoft-Label verkauft und kamen für mich leider nicht in Frage. Man muss wissen, wann Schluss ist. Es waren meist lächerlich gebogene Ungetüme von Tastaturen, die teilweise einen halben Meter breit waren und aussahen wie eine Hügellandschaft. Sowas kann man einfach keinem Freund als Geschenk andrehen.
Warum ist das interessant? Weil es exemplarisch zeigt, auf welchem technischen Stand die PC-Welt allgemein ist. Selbst sowas Triviales wie eine Bluetooth-Maus ist dort High-Tech (mit dem entsprechenden Preis). Stattdessen arbeiten alle mit einem Workaround, indem sie einen USB-Port verdongeln. Natürlich braucht das Ganze noch einen Treiber.
Und so hat mein Freund nun a) das LOGITECH CONTROL CENTER auf dem Desktop (nur für die blöde Maus!), und b) gibt es auch die Systemsteuerung von Windows 7 dafür. Und da kann man nun schön herumkonfigurieren und Knöpfchen drücken.
Beim Mac schalte ich die Maus ein, klicke ein paar Mal, damit sie aufwacht und schon ist die Maus im Betrieb. Ich habe keine doofe Software auf dem Desktop, und es gibt genau einen Ort, wie ich alles einstellen kann. Das Betriebssystem ist darauf vorbereitet. Ein hässlicher USB-Dongle hängt ebenfalls nicht aus meinem MacBook heraus.
Und die Tastatur? Ach ja! Die braucht natürlich auch einen Dongle! Und eine CD, und einen Treiber und eine CONTROL CENTER SOFTWARE von Hersteller XY auf meinem Desktop.
Naja, dafür habe ich immerhin 4,95 Euro bei Kauf des Laptops gespart, denn es beherrscht ohnehin kein Bluetooth.
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4. Aber das alles wäre ja noch hinnehmbar gewesen, wenn die angebotenen Tastaturen wenigstens gut gewesen wären. Jede einzelne Tastatur, ohne Ausnahme, war eine Zumutung. Entweder mechanisch indiskutabel oder von der Form lächerlich. Manche dieser Tastaturen waren grösser als mein Tisch!
Ich weiss nicht, aus welchem Jahrzehnt diese Dinger stammen, aber hey, wir haben mittlerweile das Jahr 2010, wo alles flach und schick ist!
Aber ich würde das gerne als "allgemeine Erkenntnis" einstufen, dass nämlich die PC-Welt einfach nicht an der vordersten Front der Technik mitspielt, jedenfalls nicht in den normalen Computerläden. Natürlich gab es mörderische High-Tech-Tastaturen, aber diese kosteten so viel wie Apples Bluettooth-Tastatur und Magic Mouse zusammen, und das sind sie nicht wert gewesen. Ich bin ja nicht blöd.
Da wollte ich also zum nahe gelegenen Apple-Store aufbrechen und dort sehen, ob die Geräte auch mit Windows gut funktionieren, aber dann traf mich wie der Blitz die Erkenntnis, dass ich ja sowieso keine rumänischen Tasten bekommen würde. Also gab ich das Unternehmen an dieser Stelle erstmal auf.
Aber es war mir eine gute Lehre. Apple bietet mir keine 427 Tastaturen an, sondern im Prinzip nur eine (in verschiedenen Varianten: mit Zahlenblock oder ohne, usw.), aber die ist genau nach meinem Geschmack. Sie ist mechanisch gut, sieht toll aus, funktioniert per Bluetooth und kostet auch nicht mehr als PC-Tastaturen -- sondern in vielen Fällen weniger. Mehr noch, die Apple-Qualität gibt es im PC-Lager gar nicht zu kaufen, egal zu welchem Preis. Jedenfalls nicht in den Frankfurter Innenstadt-Läden. Bei der Magic Mouse ist der Fall noch klarer. Zu diesem Preis findet man in der PC-Welt einfach nichts, was annähernd vergleichbar wäre.
Oh Mann. Als ich nach Hause ging, war ich soooo froh über meine schöne Tastatur und Maus, und dass ich mit dem ganzen Krempel nichts zu tun habe. Apple packt einen ganz schön in Watte. Man merkt es erst, wenn man mal in einen PC-Laden geht. Wow. Man denkt immer, beim PC bekommt man jedes denkbare Produkt, und an jeder Ecke, und immer viel billiger. Aber das stimmt nicht.
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Diese Woche hatte ich die Gelegenheit, ein Windows-Laptop zu kaufen und einzurichten. Ich tat dies für einen Bekannten, der in Rumänien wohnt, und der mich dafür eingespannt hat.
Das Laptop sollte möglichst günstig sein, aber dennoch eine zeitgemässe Rechenleistung bieten. Der Bildschirm sollte 15" oder grösser sein, und der ganze Rest sollte einfach normal funktionieren: ohne Schnickschnack, aber auch ohne allzu grosse Flops.
Ich habe ein Laptop um die 500 bis 600 Euro gesucht und wollte dann noch etwas Zubehör bestellen. Gekauft habe ich ein Gerät von Asus für 599 Euro, nachdem ein Gerät für 499 Euro zu schlecht war und zurückgegeben wurde.
Dabei habe ich einige Beobachtungen gemacht, die ganz gut zu unserer Sendung vom letzten Sonntag passen, wo wir die Angebote von Apple und Dell verglichen haben.
1. Das Preisniveau ist wirklich sehr niedrig, und man bekommt einzelne Features zu günstigen Preisen. Es ist aber dann oft nur dieses eine Feature, beispielsweise ein aktueller Prozessor, während andere Komponenten dann recht mässig sind. Man muss zu Kompromissen bereit sein. Ein Rundum-Sorglos-Paket in dieser Preisklasse habe ich nicht gefunden. Man muss schon sehr genau hinsehen, was man bekommt.
Ich habe mich vor allem für einen Core-i5-Prozessor entschieden, der Rest war mir dann mehr oder weniger schnuppe.
In den Kaufhäusern stehen immer noch viele Laptops mit Pentium-Prozessoren. Selbst der Core-2-Duo-Prozessor ist eher selten, vor allem in diesem Preissegment.
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2. Bei Apple gibt es immer ein solides Grundniveau, d.h. die restlichen Komponenten wie Netzwerke usw. sind immer auf dem aktuellen Stand, egal bei welchem Modell. Das habe ich vermisst.
Ethernet mit 10/100/1000 MBit habe ich nirgends gefunden. Bei 100 MBit hört es auf. (Laptops für 700 Euro und mehr habe ich nicht überprüft, da sie für meinen Bekannten nicht in Frage kamen).
Alltags-Technologien wie Bluetooth (für die kabellose Maus und das Keyboard) sind bei diesen PC-Laptops praktisch unbekannt. Als Apple-Kunde würde ich daran keinen Gedanken verschwenden, und wenn's ganz dumm kommt, mache ich eben das entsprechende Häkchen bei der Online-Konfiguration.
Aber mein Punkt bei dieser Sache ist nicht, ob ich Bluetooth hätte bekommen können oder nicht, sondern dass diese Technologie bei den PCs einfach nicht so eine Rolle spielt. Es ist eher ein exotischer Zusatz. Und so ging es mir mit einigen weiteren Dingen.
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3. Aber Bluetooth ist ein besonders gutes Beispiel. Ich wollte nämlich noch im hiesigen Saturn eine von mir selbst ausprobierte und für gut befundene Maus und Tastatur aussuchen. Dies sollte ein kleines Geschenk sein, und ich war durchaus bereit, Apple-Preise dafür zu bezahlen.
Der Saturn hat ein Regal von gut und gerne 30 Metern Länge, je eins für Mäuse und eines für Tastaturen. Wenn man an einem Ende dieser Regale steht, sieht man das andere Ende als winzigen Punkt am Horizont. Die Auswahl ist einfach enorm. Als Apple-Kunde ist man ein ziemlich kärgliches Angebot gewohnt, insofern freute ich mich auf diese Odyssee und habe mir einen ganzen Nachmittag lang Zeit genommen (die Leitung im Studio funktionierte ja eh nicht, also hatte ich ein paar Stunden für mich).
Das hätte ich mir sparen können.
Auf 30 Metern fand ich eine einzige Bluetooth-Tastatur und zwei Bluetooth-Mäuse. Und diese hatten einen riesigen Sticker: "Designed for Mac!". Der Rest bestand aus Modellen mit Kabel oder mit einem kleinen USB-Dongle, der als Funkempfänger dient.
Es gab noch weitere Bluetooth-Modelle, diese wurden aber mit dem Microsoft-Label verkauft und kamen für mich leider nicht in Frage. Man muss wissen, wann Schluss ist. Es waren meist lächerlich gebogene Ungetüme von Tastaturen, die teilweise einen halben Meter breit waren und aussahen wie eine Hügellandschaft. Sowas kann man einfach keinem Freund als Geschenk andrehen.
Warum ist das interessant? Weil es exemplarisch zeigt, auf welchem technischen Stand die PC-Welt allgemein ist. Selbst sowas Triviales wie eine Bluetooth-Maus ist dort High-Tech (mit dem entsprechenden Preis). Stattdessen arbeiten alle mit einem Workaround, indem sie einen USB-Port verdongeln. Natürlich braucht das Ganze noch einen Treiber.
Und so hat mein Freund nun a) das LOGITECH CONTROL CENTER auf dem Desktop (nur für die blöde Maus!), und b) gibt es auch die Systemsteuerung von Windows 7 dafür. Und da kann man nun schön herumkonfigurieren und Knöpfchen drücken.
Beim Mac schalte ich die Maus ein, klicke ein paar Mal, damit sie aufwacht und schon ist die Maus im Betrieb. Ich habe keine doofe Software auf dem Desktop, und es gibt genau einen Ort, wie ich alles einstellen kann. Das Betriebssystem ist darauf vorbereitet. Ein hässlicher USB-Dongle hängt ebenfalls nicht aus meinem MacBook heraus.
Und die Tastatur? Ach ja! Die braucht natürlich auch einen Dongle! Und eine CD, und einen Treiber und eine CONTROL CENTER SOFTWARE von Hersteller XY auf meinem Desktop.
Naja, dafür habe ich immerhin 4,95 Euro bei Kauf des Laptops gespart, denn es beherrscht ohnehin kein Bluetooth.
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4. Aber das alles wäre ja noch hinnehmbar gewesen, wenn die angebotenen Tastaturen wenigstens gut gewesen wären. Jede einzelne Tastatur, ohne Ausnahme, war eine Zumutung. Entweder mechanisch indiskutabel oder von der Form lächerlich. Manche dieser Tastaturen waren grösser als mein Tisch!
Ich weiss nicht, aus welchem Jahrzehnt diese Dinger stammen, aber hey, wir haben mittlerweile das Jahr 2010, wo alles flach und schick ist!
Aber ich würde das gerne als "allgemeine Erkenntnis" einstufen, dass nämlich die PC-Welt einfach nicht an der vordersten Front der Technik mitspielt, jedenfalls nicht in den normalen Computerläden. Natürlich gab es mörderische High-Tech-Tastaturen, aber diese kosteten so viel wie Apples Bluettooth-Tastatur und Magic Mouse zusammen, und das sind sie nicht wert gewesen. Ich bin ja nicht blöd.
Da wollte ich also zum nahe gelegenen Apple-Store aufbrechen und dort sehen, ob die Geräte auch mit Windows gut funktionieren, aber dann traf mich wie der Blitz die Erkenntnis, dass ich ja sowieso keine rumänischen Tasten bekommen würde. Also gab ich das Unternehmen an dieser Stelle erstmal auf.
Aber es war mir eine gute Lehre. Apple bietet mir keine 427 Tastaturen an, sondern im Prinzip nur eine (in verschiedenen Varianten: mit Zahlenblock oder ohne, usw.), aber die ist genau nach meinem Geschmack. Sie ist mechanisch gut, sieht toll aus, funktioniert per Bluetooth und kostet auch nicht mehr als PC-Tastaturen -- sondern in vielen Fällen weniger. Mehr noch, die Apple-Qualität gibt es im PC-Lager gar nicht zu kaufen, egal zu welchem Preis. Jedenfalls nicht in den Frankfurter Innenstadt-Läden. Bei der Magic Mouse ist der Fall noch klarer. Zu diesem Preis findet man in der PC-Welt einfach nichts, was annähernd vergleichbar wäre.
Oh Mann. Als ich nach Hause ging, war ich soooo froh über meine schöne Tastatur und Maus, und dass ich mit dem ganzen Krempel nichts zu tun habe. Apple packt einen ganz schön in Watte. Man merkt es erst, wenn man mal in einen PC-Laden geht. Wow. Man denkt immer, beim PC bekommt man jedes denkbare Produkt, und an jeder Ecke, und immer viel billiger. Aber das stimmt nicht.
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