Lieber Herr Stamm
Hallo Peter
Darf ich dir mal aufzeigen wie hoch die Nebenkosten eines Fahrlehrers wirklich sind?
Sie hätten ruhig dürfen können - wollten aber am Ende doch nicht?
Eher glaube ich dass du am Leben vorbeilebst.
Ich kann Ihre Aussage zwar in keinen Kontext zum Rest Ihres Beitrags bringen, aber eines weiss ich sicher: ich lebe nicht alleine sondern sehe mich als Teil einer Gesellschaft mit gegenseitigen Abhängigkeiten.
Und in diesem Zusammenhang kann es mir überhaupt nicht egal sein was Produkte kosten und wie sich die Gewinne der Produkte auf die Exponenten der Produktionskette verteilen.
Sie könnten Ihre Rechnung ja auch mal zu Ende rechnen:
Bis jetzt ist noch immer einer gekommen, der dasselbe nochmals günstiger in noch höheren Stückzahlen anbietet. In der Konsequenz bedeutet das Preisdruck auf allen Exponenten der Kette und können davon Ausgehen, dass die Spitze der Gewinn-Pyramide zuletzt bei sich an der Schraube dreht.
Oder können Sie mir erklären worin der Nutzen besteht, es Firmen zu erlauben, einen Teil der Mitarbeiter so zu bezahlen, dass nach einem vollen Pensum (160 Monatsstunden) das Existenzminimum noch nicht erreicht wird und der Staat die Differenz ausgleichen soll?
Es ist eine direkte Folge der immer kleiner werdenden Kreisläufe mit immer weniger Exponenten am Markt mit immer noch geringeren Preisen. Die Argumentation mit Kurzarbeit, Rezession usw. ist schnell gemacht, wird gern gehört und die Allgemeinheit bezahlt.
Die Linken in unserer Politik unterstützen das aus Dummheit, weil sie zwar gegen die Globalisierung sind aber gleichzeitig für Liberalisierung und Öffnung des Landes stehen (was für ein Widerspruch!). Die Rechten unterstützen das mit Kalkül zur eigenen Gewinnmaximierung und alle Schafe laufen blökend bis zum Schlachthof mit.
Können Sie mir ansatzweise erklären, warum trotz der von Ihnen ständig geforderten, günstigeren Preise, sich Volkseinkommen und -Vermögen über Jahrzehnte kontinuierlich von unten nach oben bewegen. Stimmt gar am Ende ihre Vermutung und ich habe wirklich am Leben vorbei gelebt und nicht mitbekommen, dass die Millionäre und Milliardäre in der Schweiz weniger geworden sind? Das müsste nach Ihrer Theorie ja so eintreten, wenn die gierigen Firmenbesitzer alle ihre Preise senken müssten.
Denn umgekehrt kann es nicht sein. Wenn Digitec und andere für denselben Rohgewinn zweimal soviel Produkte verkaufen müssen wie die Firma X, werden wir in kurzer Zeit nur so mit Produkten überschwemmt. Mal abgesehen davon, dass der Aufwand für den Verkauf von zwei Produkten steigt und daher die Löhne logischerweise sinken müssen. Denn beim Nettogewinn will der Boss ja nicht kürzer treten, sondern diesen eher noch ausbauen.
Aber beim ersten Beitrag in diesem Forum gleich einen derart alten Thread auszugraben
Da haben Sie ja völlig Recht, aber ich musste gar nicht graben. Da PCtipp das Forum mit der Aktion '100 Fr. für einen Produktreview' verlinkte, kam ich ganz zufällig auf diesen Thread. Und da sind Sie mir eben mit Ihrer wissenden und belehrenden Art des Argumentierens gleich aufgefallen.
Nun werde ich Sie aber - zumindest bei diesem Thema - in Ruhe lassen.
Freundliche Grüsse
Peter Wegmann
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