Auslagerungsdatei in Vista bei Systemen mit 4GB Ram

schwafli

Mitglied
Ich habe mir einen neuen Computer mit Vista und 4GB Ram gekauft. Im Internet liest man allerlei über die Auslagerungsdatei, die ja eigentlich bei so viel Ram nicht mehr benötigt wird oder zumindest nicht in der Grösse benötigt wird, die Vista vorschlägt.

Deshalb meine Frage hier im Forum: Weiss jemand, was man hier wirklich einstellen soll?

Ich sehe bzw. finde im Internet folgende Möglichkeiten:

- Auslagerungsdatei deaktivieren (von Microsoft nicht empfohlen)
- nur eine kleine Auslagerungsdatei erstellen (z.B. 50 MB)
- Fixe Grösse 1.5mal so gross wie Ram
- automatisch von Windows verwalten lassen

Über einen Tipp vom Profi wäre ich froh!

Gruss schwafli
 
A

abu

Guest
Zwei Dinge würden mich interessieren:
  • Was versprichst du dir von dieser "Optimierung"?
  • Wie viele Festplatten hast du und wie gross sind diese?
 

BlackIceDefender

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Ich wuerde die auslagerungsdatei nicht abschalten. auch bei 4gb ram wird 'ausgelagert', selbst wenn die ram-belastung tief ist. hintergrundprozesse, die nicht staendig aktiv sind werden auch bei wenig ram-nutzung ausgelagert.

programme mit hohen ram bedarf, z.b. video-editieren, sind auch darauf angewiesen.

die meisten empfehlungen sagen fixe groesse von 1.5 x ram, nicht systemverwaltet.
 

schwafli

Mitglied
Hallo Abu!

Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich habe zwei Festplatten mit je 250 GB Grösse. Ich verspreche mir eine Performance-Verbesserung, indem möglichst wenig ausgelagert wird und möglichst alles, was Speicher benötigt, diesen im Ram alloziert. Ich habe eben festgestellt, dass Windows trotz vorhandenem freien Ram die Auslagerungsdatei trotzdem noch in Anspruch nimmt, sprich: Ram auf die Festplatte auslagert. Und dies würde ich gerne nach Möglichkeit minimieren.

@BlackIceDefender: Gibt es eine Möglichkeit, solche Hintergrundprozesse in den Ram zu "zwingen"?

Schwafli
 
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A

abu

Guest
Ich denke nicht dass du damit eine wirklich feststellbare Verbesserung der Performance hinkriegst. Wenn genug RAM das ist, wird das schon zuerst belegt, bevor ausgelagert wird. Ich bin übrigens der gleichen Meinung wie BlackIceDefender, was die Einstellungen angeht.

Man könnte natürlich dem Monitor während einem typischen Arbeitstag mitlaufen lassen, dann analysieren wo und wie viele Seitenauslagerungen tatsächlich stattfinden. Dann hätte man zumindest Anhaltspunkte um zu "schrauben". Sonst hilft nur die Faustformel oder Windows die Verwaltung überlassen.
 

BlackIceDefender

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Bei Windows kommt noch dazu, dass je groesser das angebot an ram, je mehr wird fuer caching vorreserviert. die reservation erfolgt bei systemstart.

laesst man die auslagerungsdatei von windows verwalten, ergibt sich eine hoehere fragmentation der systempartition. es ergeben sich auch mehr allokationsfehler, besonders unter vista [ot: das auch sonst seltsamkeiten im dateisystem erzeugt].

eine fixe groesse verringert die fragmentation etwas und eliminiert den overhead in der systemverwaltung.

sind zwei physische disk drives (also nicht bloss partitionen) vorhanden, so ergeben sich grosse geschwindigkeitsvorteile, wenn die auslagerungsdatei auf demjenigen drive ist, der NICHT das betriebssystem speichert. bei servern werden auch dedizierte drives dazu benutzt.
 
A

abu

Guest
Das mit der Auslagerungsdatei kann ich bestätigen.

Zur Sache mit dem "Zwingen" : Es mag Möglichkeiten geben, einem fremden Prozess derart zu manipulieren, dass er eben weniger auslagert. Über die Gefährlichkeit solcher Aktionen mag ich kein Urteil abgeben.
 

BlackIceDefender

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...@BlackIceDefender: Gibt es eine Möglichkeit, solche Hintergrundprozesse in den Ram zu "zwingen"?
musste da zuerst nachschauen. die anwendungssoftware selber kann ueber system-api's entsprechend resourcen allozieren. software, wo dies wirklich notwendig ist, hat auch entsprechende konfigurationsmoeglichkeiten, wo das so parametrisiert werden kann,wie auf dem system notwendig. ein beispiel dazu ist sap.
dies sind jedoch serveranwendungen; die server fahren exklusiv solche anwendungen und sind genau auf diesen einsatz konfiguriert und werden von leuten verwaltet,die dazu gezielt geschult werden.

windows desktop systeme haben kein management feature (etwa im control panel oder erweiterte eigenschaften eines programms) , das ram-allozierung etc. fuer ein spezifisches programm oder prozess ermoeglicht.

sind der anwendung diverse dienste zugeordnet, so kann ueber den starttyp des dienstes (automatisch/manuell etc) etwas optimiert werden. hier ist jedoch zu sagen, dass zb. das aendern des typs von automatisch auf manuell den effekt haben kann, dass die anwendung nicht sauber hochkommt, weil die software annimmt, dass der dienst schon gestartet ist und den entsprechenden fehlercode nicht anfaengt und den dienst startet. [ot: die diversen tips wegen abschalten von diesnten, um ein windows zu beschleunigen, sind bei vista aus gen. grund etwas gefaehrlich. einige dienste sind nicht sauber dokumentiert und es macht den anschein, dass da einiges von ms geliefertes annimmt, ein dienst sei gestartet. ]

das ausbalancieren der resourcen fuer alle laufenden prozesse ist heikel. sind keine informationen ueber nutzungsmuster ueber eine laengere zeitperiode vorhanden, ergeben sich oft performance-engpaesse statt -verbesserungen.

moderne betriebssysteme sind aus stabilitaetsgruenden so gebaut, dass speicherallozierungen von ausserhalb des ring 0 (kernel) nicht erzwungen werden koennen. so kann ein administrator einen prozess [z.b. den sql-daemon einer datenbank] auf absolut hoechste prioritaet und swapping verboten konfigurieren, das bs wird das swapping-verbot aber ignorieren aus folgenden grund: kommt ueber das sql-daemon eine abfrage rein, die eine sehr grosse resultatsmenge erzeugt, so koennte es vorkommen, dass bei paging verbot die resultatmenge im hauptspeicher gehalten wird und diesen einfach vollschreibt. das system wuerde dann einfach anhalten.
auch ist die priorisierung relativ (prio 1, 2 etc.). kein mensch wird auf einem normalen system millisekunden pro zeitscheibe einstellen. sowas wird nur bei echtzeit systemen gemacht: so muss etwa bei einem airbus die linke flueglklappe in genau einer bestimmten millisekunde hochgeklappt werden, sonst fliegt das ding auf autopilot) statt nach moskau nach bejing.

ob das nerv-popup des virenscanners in millisekunde 1 dem grakatreiber mitteilt, dass da eine blase auf dem schirm gezeichnet werden muss, oder dies erst in millisekunde 3600000 :D mitteilt, ist unwichtig.

kurz: an den prozess prioritaeten und dem paging verhalten einzelner anwendungen/prozesse wuerde ich nicht rumschrauben.
 
A

abu

Guest
Ich habe noch etwas gefunden. Ich benutze zeitweise die TuneUp Utilities. Dort gibt es eine Option um an der Auslagerung zu schrauben.
 

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taxi_taxi

Neues Mitglied
Was wäre damit:
- Erstellen einer RamDisk mit 300 MB Grösse
- Anlegen der Auslagerungsdatei auf dieser RamDisk
- Deaktivieren der Auslagerungsdatei auf allen physikalischen Laufwerken.

Wenn man genügend Ram hat, würde das doch auch gehen. Damit wäre das Problem aber auf elegante Weise gelöst.

Taxi
 
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abu

Guest
Geht das? Hast du das ausprobiert? Möglicherweise öffnet Windows beim Start das Paging-File bevor es den Treiber für die RAM-Disk lädt.
 

taxi_taxi

Neues Mitglied
Nein, konnte ich nicht - ich habe noch keine RamDisk gefunden, die sauber unter Vista läuft... Aber schau mal in google, da wird das immer wieder mal mit viel pro und contra erwähnt.
 
A

abu

Guest
Nein Danke, aus verschiedenen Gründen.
  • Ich habe kein Vista
  • Ich bin mit dem Paging meines OS zufrieden
Auch sonst würde ich für diese Aufgabe keine RAM-Disk einsetzen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob nicht irgendwo davon abgeraten wurde.
 

Masche

Stammgast
Was wäre damit:
- Erstellen einer RamDisk mit 300 MB Grösse
- Anlegen der Auslagerungsdatei auf dieser RamDisk
- Deaktivieren der Auslagerungsdatei auf allen physikalischen Laufwerken.
Wenn man genügend Ram hat, würde das doch auch gehen. Damit wäre das Problem aber auf elegante Weise gelöst.
Wenn man sich die Funktionsweise einer Auslagerungsdatei vor Augen hält, dann macht dies überhaupt keinen Sinn. Damit nämlich die Auslagerungsdatei optimal funktionieren kann, sollte sie mindestens so gross sein, wie der gesamte Ram-Speicher. Alles andere ist nicht optimal. Die Ram-Disk kann aber logischerweise nie grösser sein als der verfügbare Ram-Speicher.
 
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Sopra

Mitglied
4 Gb ?

Etwas verstehe ich nicht.
Meines Wissens lassen sich mit einem 32-Bit Betriebssystem nur gut 2 GB adressieren.
Wozu also 4 GB? Hab ich da etwas nicht ganz mitbekommen?
 
Etwas verstehe ich nicht.
Meines Wissens lassen sich mit einem 32-Bit Betriebssystem nur gut 2 GB adressieren.
Wozu also 4 GB? Hab ich da etwas nicht ganz mitbekommen?

32bit kann 4GB (standardmässig) addressieren... primär wird der VRAM der GraKa genommen und erst dann wird der Arbeitsspeicher bis die 4GB gefüllt sind adressiert... Das heisst wenn die GraKa 512MB VRAM hat, dann werden von den 4GB nur 3.5GB genutzt..

Das ist die normaler ausführung...

mit PAE unter XP und Vista ist es möglich sowohl 4GB als auch den VRAM zu nutzen ohne einschränkung, aber ein 64Bit Prozi und diverse andere konfigeinstellungen müssen stimmen...

es gibt auch 32Bit Serversysteme die mehr als 64GB RAM verwalten können...
 
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