Bundesrat bewilligt E-Voting im Herbst – und stösst auf Widerstand

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Inderreisener

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bei mir wird es nie knapp. ganz selten habe ich mir bei erhalt des couverts noch keine abschliessende meinung gebildet. und dann habe ich theoretisch einige wochen zeit. in der regel geht mein couvert am nächsten tag weg. und dass es digital schneller geht, bezweifle ich. aber ok, das ist kein grund für mein momentanes nein. dass die stimmbeteiligung ohne biefwahl niedriger wäre, ist wohl so. ist ja auch ein unterschied, ob ich eine reise zur urne tun muss, oder im vorbeigehen einen brief, den ich zuhaus vorbereiten konnte, einwerfen muss. den zeitlichen aufwandsunterschied zu einem e-voting sehe ich aber vergleichsweise gering. sich anmelden, einloggen, mit der software zurechtfinden... zettel sortieren, ausfüllen, ins couvert legen, dieses zukleben.... ich denke, das ist einerlei. und wo ein briefkasten auf dem arbeitsweg oder beim weg zum einkaufen ist, weis man in der regel auch.

ja, staatskunde gibt es, aber nicht realitätsbezogen, einmal in vielen jahren grundschule erklärt bekommen, dass man abstimmen kann oder wählen und erzählt bekommen, dass es einen national- und ständerat gibt, genügt nicht. das war schon in meiner schule vor sehr vielen jahren so. und während meiner 4jährigen lehre war das überhaubt nie ein thema. wenn ich heute mit jungen leuten rede, scheint das nicht anders zu sein. dass dies besser wird, fände ich viel wichtiger, als e-voting einzuführen.
ich sehe einfach keinen grund für e-voting, was die stimmbeteiligung betrifft. mit guter software kann vielleicht die auszählung etwas schneller geschehen (wozu soll das gut sein?). braucht es für das gesamte system weniger personal bzw. kostet es weniger? weitere vorteile, die die nachteile wie die manipulierbarkeit, ob das nun die stimmenzahl betrifft oder grundsätzliche störungen oder gar ausfälle der ganzen systeme, sehe ich keine. warum ist digitalisierung sinnvoll notwendig? einfach weil es digital möglich ist? daraus ergibt sich mir nicht die schlussfolgerung, dass es auch überall sinnvoll ist. wenn ich so sehe, wie diverse bundessoftware in der vergangenheit funktioniert hat und welche pleiten es da gab, wird mir angst und bange. und jeder kanton wurstelt auch noch selber an irgend einem system herum... ist für mich momentan bei diesen aussichten auf erfolg, nur herausgeschleudertes steuergeld. einen vorteil für mich als stimmbürger kann ich grad nirgends erkennen.

macht ja aber nichts, dass wir anderer meinung sind und diese auch äussern können und dürfen, was in vielen ländern nicht der fall ist. dies bei urnengängen zu tun, ist in erster linie wichtig, auf welche art, ist einerlei.

so, jetzt haben viele viel zum thema geäussert. bin gespannt wie wir in einigen jahren abstimmen werden.
wünsche allen einen schönen rest des sommers.
:-)
 
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