Erfahrung mit Gmail Drive?

schaubmartin

Mitglied
Hallo

Hat jemand Erfahrung mit Gmail Drive (http://www.blogtotal.de/gadgets/gmail...)?
Mich würde interessieren, wie man dann damit mobil arbeiten kann. Man kann ja offenbar die online gespeicherten Dateien lokal auf einem virtuellen Laufwerk auf seinem Computer (Computer 1) anzeigen lassen und dorthin kopieren usw., sowie dort eine bestimmte Ordnerstruktur anlegen, damit die ganzen Dateien nicht alle durcheinander dort liegen. Wenn man aber an einem anderen Computer (Computer 2) arbeitet, hat man dann auch Zugriff auf diese Ordner-Struktur? Ist die also irgendwie online gespeichert? Oder sind nur die einzelnen Dateien online gespeichert, ohne jede Strukturierung (d.h., wenn mir Computer 1 kaputt geht, muss ich die Strukturierung auf dem neuen Computer 2 neu erstellen, ev. sogar die Dateien nochmals hochladen)? Wie ist es denn, wenn man nicht übers virtuelle lokale Laufwerk auf die Daten zugreift, sondern rein über einen Browser (falls das Gmail drive überhaupt unterstützt) - sieht man da die Ordnerstruktur auch?

Ich kann es hier leider nicht ausprobieren, da ich kein Gmail benutze, möchte es aber für jemand anderen installieren, falls das mit der Ordnerstruktur-Übernahme funktioniert.

Ich wäre dankbar für Informationen.

Martin
 

Masche

Stammgast
Ich habe zwar keine Erfahrung mit Gmail Drive und wäre deshalb eigentlich gar nicht kompetent, auf Deine Frage zu antworten.

Ich kenne aber GSpace, ein Add-on zu Firefox, das vermutlich auf dem genau gleichen Prinzip beruht (siehe dazu das Thema im PC-Tipp Forum). Bei diesem sind alle Informationen im GMail gespeichert, also auch die Ordnerstruktur. Das bedeutet, dass von jedem PC aus, welcher GSpace installiert hat, die gleiche Struktur sichtbar ist.

Das wird also bei Gmail Drive genau so sein. Anders kann ich es mir technisch auch nicht vorstellen. Das kann ja nur online und nicht lokal funktionieren. Jeder PC lädt die Ordnerstruktur von GMail herunter. Lokal ist da vermutlich überhaupt nichts dauerhaft gespeichert.
 

Masche

Stammgast
Was ich vermutet habe, kann ich bestätigen. Ich habe nämlich inzwischen testweise GMail Drive installiert.

Wenn nun ein Ordner, z.B. "Word", lokal in GMail Drive angelegt wird, so sendet dies ein Mail mit dem Betreff, beginnend mit "GMAILFS: /Word/." an GMail. Wird nun noch lokal eine Datei "Text.doc" in dieses Verzeichnis kopiert oder veschoben, so erhält GMail ein neues Mail mit dem Betreff, beginnend mit "GMAILFS: /Word/Text.doc". Die Datei "Text.doc" selber ist dann ein Anhang zu diesem Mail

Daraus sieht man, dass und wie die Ordnerstruktur in GMail gespeichert wird.

Was ich interessant finde, ist dass diese Mails, damit sie nicht den Posteingang verstopfen, einfach per Mausklick in GMail archiviert werden können. Dies hat überhaupt keinen Einfluss auf die Funktionalität von GMail Drive. Lokal merkt man überhaupt nichts davon.

Trotzdem würde ich nicht empfehlen, ein GMail-Konto, welches man für den täglichen Mailverkehr nutzt, auch als GMail Drive zu verwenden. Man verliert sonst schnell den Überblick. Besser wäre es auf jeden Fall, dafür ein eigenes Konto anzulegen.

Was ich noch anfügen möchte: GMail Drive ist natürlich nur ein Speichermedium zur Ablage und Organisation von einzelnen Dateien. Es ist kein valabler Ersatz für z.B. ein USB Drive. So ist es, obwohl GMail Drive im Explorer wie ein Laufwerk dargestellt wird, in der Regel nicht möglich, direkt von dort aus Programme zu starten. Auch ein direktes Umbenennen von Dateien und Ordnern ist nicht möglich.

Und wenn ich oben geschrieben habe, von einzelnen Dateien, so meine ich das auch wörtlich. GMail Drive ist nicht geeignet zur Ablage von Tausenden von Dateien, wenn dies auch vom Speicher von GMail her problemlos möglich wäre. Da GMail Drive bei jedem Einloggen die Ordner- und Dateistruktur von GMail neu herunterladen muss, wird das schon mit wenigen Dutzenden von Dateien zu einer länger dauernden Warterei.

Zudem habe ich gelesen, dass GMail nur eine beschränkte Anzahl von Zugriffen pro Tag erlaubt. Dies könnte bedeuten, dass allein mit dem Herunterladen der Ordner- und Dateistruktur diese Limite überschritten wird und dann gar nichts mehr geht.

Kläre deshalb unbedingt ab, bevor Du oder Dein Kollege sowas produktiv einsetzen willst, was der genaue Verwendungszweck sein soll und ob Du oder Dein Kollege mit diesen Einschränkungen leben können.

Ein letztes noch: GMail Drive und GSpace sind, obwohl technisch identisch, nicht miteinander kompatibel (Grund ist die andere Betreffszeile: GMail Drive beginnt mit GMAILFS, GSpace dagegen mit GSPACE), das heisst, Dateien, welche auf dem GMail Drive abgelegt werden, können nicht mit GSpace gelesen werden und umgekehrt. Solltest Du oder Dein Kollege sich für diese Technologie entscheiden, so ziehe auch GSpace als Alternative in Betracht. Folgende Gründe sprechen für GSpace:

1. Der Dateimanager von GSpace ist wesentlich komfortabler als der Windows Explorer.

2. GMail Drive muss auf jedem PC, von dem aus auf die Dateien zugegriffen werden soll, installiert werden. Falls Du an Deinem Arbeitsplatz auf die Dateien zugreifen willst und Dein Arbeitgeber Dir nicht erlaubt, Programme zu installieren, hast Du keinen Zugriff darauf.

3. Von Firefox gibt es eine portable Version, welche direkt ab USB-Stick läuft. Dort kann auch GSpace installiert werden. Damit kann ohne irgendwelche Installationen von jedem PC aus auf die Dateien von GSpace zugegriffen werden.
 
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schaubmartin

Mitglied
Herzlichen Dank. Ich werde es ausprobieren und auch noch schauen, ob ich ein Backup- oder Synchronisationstool finde, das mit Gmail Drive (das wähle ich wohl) funktioniert. Sonst wird das Backup voraussichtlich kaum regelmässig gemacht... Z.B. ging Synctoy mit dem GMX Media Center - hoffentlich auch mit Gmail Drive.
Martin
 

Masche

Stammgast
Es würde mich sehr interessieren, welche Erfahrung Du damit gemacht hast. Könntest Du gelegentlich darüber berichten?

Ich persönlich glaube nämlich nicht, dass es mit Synctoy funktioniert. Der Zugriff zum GMX MediaCenter funktioniert über das WebDAV-Protokoll, ein offener Standard, der von Microsoft seit Windows 98SE unterstützt wird.

GMail Dive funktioniert hingegen technisch ganz anders (POP3 Protokoll, das ganz normal Mail Protokoll), weshalb ich grosse Bedenken habe. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Nachtrag:

Folgendes habe ich noch recherchiert: GMail Drive soll trotz seines Namens nicht nur mit GMail sondern mit jedem beliebigen POP3-Mailaccount funktionieren, also auch mit GMX (konnte es zwar selber nicht verifizieren)! Ist egentlich logisch, das es ja nur die üblichen E-Mail Funktionen verwendet. Jedoch gibt es bei GMail Beschränkungen in der Länge des Filenamens inkl. Pfad auf maximal 64 Zeichen und der Dateigrösse auf maximal 20 MByte. Dies muss berücksichtigt werden, wenn man GMail Drive einsetzen will.
 
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