Also ganz stimmt die Aussage von Reto Vogt ja nun wirklich nicht.
Der diesjährige Mobile World Congress bedeutet eine Trendwende im Mobilfunk. Denken wir drei bis vier Jahre zurück: Während die Hersteller damals versuchten, möglichst kleine und feine Geräte zu bauen, geht es heute ums Klotzen. In Barcelona präsentierten die Hersteller fast ausschliesslich Smartphones mit einer Bildschirmdiagonale von 4,5 Zoll oder grösser.
Grundsätzlich gibt es Android erst seit drei Jahren (2009), somit hab ich mit der Aussage von vier Jahren schon grundsätzlich Mühe, da gab es eigentlich erst das iPhone (seit 2007) als richtiges Smartphone und das obwohl es damals noch nicht als solches kommuniziert wurde.
Sehen wir über den Umstand mal grosszügig hinweg und einigen uns darauf, dass Android Smartphones erst klein waren. Das waren sie aber aus einem anderen Grund die Preise für die Displays waren damals noch bedeutend höher, weshalb man lieber kleine verbaute. Dafür waren die Geräte damals bedeutend dicker weil sich die Technik immer erst mit der Zeit schrumpfen lässt.
Hinzu kam, dass damals die ersten überhaupt anfingen von herkömmlichen Handys auf Smartphones zu wechseln und der Umstieg von einem kleinen Nokia auf ein riesiges Smartphone gar nicht akzeptiert worden wäre.
Dank leichten Materialien sind die Geräte zwar nicht besonders schwer, aber gut in der Hand liegen sie damit nicht. Zudem geht den Riesen die Hosentaschentauglichkeit langsam ab.
Sie liegen sogar sehr gut in der Hand. Komischerweise wird oft bemängelt, dass sich Geräte nicht mehr mit einer Hand bedienen lassen, gleichzeitig habe ich aber kaum jemanden gesehen der sein Smartphone, auch wenn es nur ein kleines ist, überhaupt mit einer Hand bediente.
Die Hosentaschentauglichkeit geht bei 5" in vielen Fällen tatsächlich verloren. Da gibts keinen Zweifel. Auch hier muss ich allerdings sagen, dass ich eigentlich niemanden sehe der sein Smartphone aus einer Hosentasche zieht. Die meisten hatten es schon jeher in der Jackentasche, in der Hemdtasche oder in der Handtasche (was schonmal 99% aller Frauen abdeckt ;) ). Die Leute hatten von Anfang an Angst, dass das Display zerkratzen konnte wenn das Gerät zusammen mit Kleingeld und anderen Gegenständen in der Hosentasche ist.
Aber das ist noch nicht alles: Im Inneren werkeln 4-Kern-Prozessoren mit mindestens 1 GB Arbeitsspeicher. Diese ressourcenhungrige Ausstattung sorgt dafür, dass auf dem Smartphones Knallerspiele und HD-Videos ruckelfrei laufen. Was das bedeutet ist klar: Aktuelle Geräte brauchen immer leistungsstärkere und somit grössere sowie schwerere Batterien.
Diese Aussage ist schlichtweg falsch und lässt wirklich Fachkompetenz vermissen.
Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Die Vierkern Prozessoren welche aktuell auf dem Markt sind haben in Wirklichkeit alle 5 Kerne, nämlich einen der nur mit etwa 500MHz taktet und das wären 90% der Zeit.
Die anderen vier kommen nur dann ins Spiel, wenns genau um selbige geht.
Somit wird Strom gespart!
Ein Single Core Prozessor mit 1.5GHz braucht mehr Strom als wenn die Aufgaben welche dieser zu bewältigen hat auf zwei oder vier kerne mit 1.2GHz oder 1.3GHz aufgeteilt werden können.
Damit HD Videos ruckelfrei ablaufen braucht es überhaupt keine QuadCore CPU's, dafür reicht ein Dual-Core oder Single-Core völlig aus, das kommt in erster Linie auf den Grafikchip an. Solche HD Videos können schliesslich nicht erst mit den neuen Geräten abgespielt werden welche jetzt in Barcelona zu sehen sind.
Beispiel Huawei: Der chinesische Hersteller zeigte in Barcelona zwei identische Smartphones. Eines trägt den Zusatz XL im Namen. Es verfügt über einen leistungsfähigeren Akku und ist deshalb zwei Millimeter dicker und 20 Gramm schwerer als sein Kompagnon. Das klingt zwar zunächst nicht nach viel, aber im Alltag sind diese Unterschiede spürbar.
20 Gramm sind im Alltag spürbar bei einem Smartphone? Wohl kaum. Hingegen spürt man bei einem Tablet 200 Gramm mehr schon ziemlich schnell, weil man dieses dauernd in der Hand hält.
Und wie schon selber bemerkt, es handelt sich um ein normales Telefon und eines mit Spezialakku. Das normale ist also trotz Vierkern Prozessor und dem angeblichen "Leistungshunger" ohne Gewichtszuwach der Aufgabe auch gewachsen. Das widerspricht Ihrer Aussage völlig.
Das Smartphones grundsätzlich mehr Akku benötigen als ein normales Handy dürfte jedem klar sein. Immerhin sind es kleine Computer mit einem Mobilfunkmodul und keine Telefone mehr wie früher mit einem Briefmarkenbildschirm.
Unisono beteuern die Hersteller, mit den gut ausgestatteten, grossen und natürlich teuren Geräten den Kunden das «beste Smartphone-Erlebnis seit eh und je» bieten zu wollen. Und beim Augenschein vor Ort machte es zugegenebermassen tatsächlich Spass, mit den Smartphones zu spielen und Full-HD-Videos darauf anzuschauen. Aber es ist stark zu bezweifeln, ob Anwender happige Preise bezahlen und die XXL-Telefone jeden Tag mit sich herumschleppen wollen.
Diese Zweifel kann man getrost in die Tonne kloppen, entschuldigung. Das Galaxy Note hat längst das Gegenteil bewiesen und die anderen Hersteller springen deshalb nicht einfach so auf den Zug auf.
Ausserdem wird ein Smartphone erst dann Smart, wenn es Office, Kalender, Web, Mail und Social in einer Dimension präsentieren kann, welche eine entsprechend bequeme Bedienung und somit grösstmöglichen Nutzen erlaubt.
Schliesslich soll der 50 Jahre alte Manager auch ohne Brille noch etwas erkennen können. Hinzu kommt, dass auf kleinen Displays die virtuelle Tastatur die sinnvolle Eingabe von Text kaum ermöglicht, da man schon froh sein muss wenn man dann überhaupt noch eine Zeile von dem sieht was man gerade eintippt (z.B. Galaxy Ace).
Denn den Herstellern geht es natürlich nicht darum, ein Erlebnis zu bieten, sondern die eigene Kasse zu füllen. Und das können sie nur, indem sie unnötige und kostspielige Komponenten verbauen, um die sinkenden Preise im Smartphone-Markt künstlich hochzuhalten.
Natürlich geht es den Herstellern darum ein Erlebnis zu bieten, nichts anderes ist das erkläre Ziel jedes Herstellers. Erst wenn man das Erlebnis bietet füllen sich nämlich auch die Kassen. Bietet man kein Erlebnis, dann würd ich mal bei Blackberry und Nokia nachfragen wie steil die Verkaufszahlen in den letzten 24 Monaten nach unten zeigten!!!
Es gibt auch kein künstliches hochhalten der Smartphonepreise. Das wäre nur der Fall wenn es keine Geräte gäbe welche unter 600.- erhältlich sind. Aber diese Aussage ist ja vollkommener Blödsinn.
Die meisten Hersteller bieten doch Smartphones im Low Budget Bereich an, genau so wie in der Mittelklasse, der Oberklasse und im Highend Bereich.
250.- = Galaxy Mini 2 = Low Budget
380.- = Galaxy Ace 2 = Mittelklasse
480.- = Galaxy S Plus = Oberklasse (Preis bei Markteintritt)
590.- = Galaxy S III = High End (Preis = ca. Angabe freier Markt, aktuelles Galaxy S II ist derzeit bei rund 480.-)
Es geht auch noch billiger. Das aktuelle Galaxy Ace kostet weniger als 200.- bei Digitec, China Geräte von Pearl gibts noch günstiger.
Wo ist jetzt bitteschön das künstliche hochhalten der Peise? Dass das High End Produkt am meisten kostet war immer so, ist so, und wird auch in tausend Jahren noch so sein. Das nennt man Preisdifferenzierung. Künstlich hoch hält nur der iOS Monopolist Apple seine Preise. Gäbs das iOS auch für andere Hersteller wäre ein iPhone noch 400.- wert.
Und welches sind die unnötigen kostspieligen Komponenten die angeblich verbaut werden?
Also so leid es mir tut aber ich finde dem ganzen Bericht entbehrt es an fundamentalem Branchenkenntnis. Aber PC Tipp ist ja schliesslich auch mehr für Computer als für Telekommunikation, also bin ich da mal nicht böse ;)