Jetzt kann man in sechs Kantonen das EPD online eröffnen

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Holzbock

Stammgast
So so, das Eröffnungs-Prozedere sei nun "deutlich niederschwelliger" geworden, schreibt die Autorin. Das mag für sie als Fachredaktorin eines Computermagazins durchaus zutreffen, aber ich aus der Kategorie Durchschnittstrottel habe ungefähr nach dem vierten "Weiter" entnervt aufgegeben. Was die alles wissen wollen... :sick::mad:. "Dank" dem vor ein paar Monaten widerwillig befolgten SwissID-Zwang der Post konnte ich mich immerhin einloggen, und selbst die von mir sonst eisern gemiedene 2FA (viel zu umständlich!) wandte ich ausnahmsweise an. Danach aber folgte eine längliche oberlehrerhafte Vorwurfslitanei mit ungefähr dem Inhalt, meine SwissID sei nicht perfekt genug, weshalb ich eine zusätzliche Identifikationsrunde (umfasste etwa sechs bis acht Punkte!) überstehen müsse. Ich verstand nicht mal die Hälfte der Begriffe... :unsure:

Sorry, aber wenn man wirklich will, dass die breite Bevölkerung bei diesem Zirkus mitspielt, dann muss man das ganz anders aufgleisen - und vor allem eine Sprache verwenden, die nicht nur Computernerds, Sanela-Angestellte und Bundesbürokraten verstehen. Ausserdem möchte ich VOR der nächsten "Weiter"-Schaltfläche wissen, was da noch alles auf mich zukommt (vielleicht sogar mit ein paar Erklär-Bildli?).

Somit für mich tschüss EPD - wieder mal ein typischer Post-plus-Berset-Flop. Diese Kombination kann ja nicht gut gehen.(n)
 

tomnet

Neues Mitglied
Wieso sind so viele Weisskittel gegen einen einfachen Zugang zu den Patientenakten? Haben sie etwas zu verstecken? Wieso wollen sie ihre Patienten "dumm" halten? Welchen Grund gibt es, dass der Gesetzgeber oder die Krankenkassen kein obligatorische Eröffnung fordern?
 

gucky62

Stammgast
Wieso sind so viele Weisskittel gegen einen einfachen Zugang zu den Patientenakten? Haben sie etwas zu verstecken? Wieso wollen sie ihre Patienten "dumm" halten? Welchen Grund gibt es, dass der Gesetzgeber oder die Krankenkassen kein obligatorische Eröffnung fordern?
Weil es sich hier um höchst sensible Daten handelt und diese sind Datenschutztechnisch unter der strengsten und höchstens Sicherheitsklasse zu behandeln. D.h. u.a. Zugang darf nur extrem beschränkt mit hohem Sicherheitsvorkehrungen möglich sein.
Krankenkassen haben da grundsätzlich absolut rein gar nichts verloren. Das wäre den Bock zum Gärtner machen, resp. den Gauner als Sicherheitsman anstellen. Man kann sich auch selbst in den Fuss schiessen. Das wären feuchte Träume für die Krankenlassen.

Gruss Daniel
 
Swiss-ID von der Post? Nicht im Traum!
EPD? Bei dem Stand der IT-/Datensicherheit im öffentlichen Bereich? Nicht im Traum!

Wenn bei der Post nur einmal etwas schief geht, steht die ganze Schweiz buchstäblich ohne Hosen da.
Der Bund würde sich besser darum kümmern, dass dieser Monopol-Betrieb endlich eingebremst wird und
nicht mehr durch das Hintertürchen die vom Volk abgelehnte E-ID aus kommerzieller Hand de facto
durchdrücken kann. Die Ignoranz des Bundes(rates) gegenüber der Expansionspolitik Post ist bereits
hochgradig wettbewerbsverzerrend.

EPD ja. Aber so nicht.
Unsere Gesundheitsdaten sind das wertvollste Datenmaterial, das es überhaupt gibt.
 

Holzbock

Stammgast
Krankenkassen haben da grundsätzlich absolut rein gar nichts verloren. Das wäre den Bock zum Gärtner machen, resp. den Gauner als Sicherheitsman anstellen.
Ich weiss nicht recht...🤨 Zwar bin ich absolut kein Freund des aktuellen, völlig ineffizienten Kässeli-Systems und schon gar nicht Fan meiner Kasse, die bezeichnenderweise die englische Bezeichnung für "Hölle" als Namensbestandteil hat. Aber wer ausser diesen Kassen hat denn sonst den Gesamtüberblick über alle erfolgten Behandlungen? Die beiden Ärzte, mit denen ich von Zeit zu Zeit zu tun habe, schicken der "Hölle AG" ja alle Abrechnungen, aus denen jedes Detail hervorgeht. Aber nun sollen also wir Patienten in mühsamer Kleinarbeit so ein EPD eröffnen und dort irgendwelche relevante oder auch sinnfreie Dokumente (vielleicht das Impfbüchli aus der Schulzeit?) ablegen...

Und "Datensicherheit der höchsten Klasse" soll ausgerechnet die Post (oder ihre Tochter Sanela) bieten? :unsure: Da lachen ja die Hühner! 😁 Lieber hänge ich meine Krankengeschichte gleich ans Anschlagbrett der Gemeinde...

Ach - während ich tippte, hat es @Nuclear Submarine noch viel schöner gesagt - Danke!
 

gucky62

Stammgast
Naja die Post mal sicher nicht. Die dämliche SuissID ist so was von unsicher im Design udn dann noch mit Video-Ident Verfahren. Viel schlechter geht es kaum noch.
Eien Krankenkasse hat natürlich ein extrem grosses Interesse an solchen Daten. Und würde damit ziemlich viel Schindluderei anstellen. Die KK muss auhc ncith über die Behandlungen Bescheid wissen. Das geht Sie schlichtweg nichts an. Nur die Vertrauensärzte einer KK dürfen solche Information, wenn notwendig, erfahren. Und diese sind dazu strengstens verpflichtet der KK keine solchen Medizinnischen Daten weiter zu geben. Nur im Prinzip, ja ist so korrekt oder eben ggf. nicht. Ein Sachbearbeiter oder Risiko-Manager einer KK hat da eben genau rein gar nichts zu suchen. Den für wirtschaftliche Überlegungen dürfen diese Daten so nciht verwendbar sein.
Das ist eben die Crux an der Geschichte. Viele würden diese Gesundheitsdaten liebend gerne haben um damit alles mögliche anzustellen. Was dann wiederum massiv negative Auswirkungen auf die Patienten und uns alle haben würde. Die Gesundheitsprüfung bei diversen Versicherungen zeigt dies ja schon deutlich. Hier sind die Interessen des Patienten udn der versicherten diametral zu denen der Versicherungen.

Gruss Daniel
 
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