Klageandrohung wegen Forumeintrag

zuerisee

Mitglied
Ich habe vor laaanger Zeit (mehr als 7 Jahre) einen Eintrag in ein Forum gemacht, da ich ziemlich sauer auf hostar.ch war, siehe hier: http://www.ayom.com/topic-8222.html

Just vor Weihnachten bekomme ich aus dem Blauen einen eingeschirebenen Brief vom Anwalt von Hoststar mit einer Klageandrohung, da ich das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verletze.

Was haltet ihr davon?
 

jodelboy

Stammgast
Ruf doch mal an? Welchen Beitrag hast du denn da geschrieben? Es gibt ja anscheinend verschiedene "Gast"-Benutzer.
Wir haben in der Schweiz doch immer noch das Recht auf Meinungsfreiheit :confused: Mich hat auch noch niemand verklagt, weil ich auf Digitec "negative" Erfahrungen in die Bewertungen gepostet habe.
 

Gaby Salvisberg

Super-Moderator
Hallo zuerisee

Kommt darauf an, welcher der dortigen Posts von dir ist. Solche Klagen und Zensurversuche können sich aber schnell als Bumerang fürs kritisierte Unternehmen erweisen. Es ist häufig der falsche Weg, auf Kritik im Netz zu reagieren.

Da gibts bessere Beispiele. Recht gut macht solches zum Beispiel dieses Unternehmen.

Falls jener Post von dir ist, der dem kritisierten Unternehmen kriminelle Machenschaften unterstellt, würde ich den Löschversuch verstehen. Du darfst niemanden mit Begriffen wie «kriminell» oder «Betrüger» titulieren, der nicht mindestens einmal verurteilt wurde. Auch Beleidigungen oder Persönlichkeitsverletzungen sind in der Regel löschwürdig.

Solange die Kritik aber einigermassen anständig bleibt und mit Fakten unterfüttert ist, kann/sollte man dagegen nichts machen.

Gruss
Gaby
 

Juerg Schwarz

Stammgast
Ich habe vor laaanger Zeit (mehr als 7 Jahre) einen Eintrag in ein Forum gemacht, da ich ziemlich sauer auf hostar.ch war, siehe hier: http://www.ayom.com/topic-8222.html

Just vor Weihnachten bekomme ich aus dem Blauen einen eingeschirebenen Brief vom Anwalt von Hoststar mit einer Klageandrohung, da ich das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verletze.

Was haltet ihr davon?

Geht diese [snip] jetzt hier in der Schweiz auch schon los? man sollte einige Anwälte einfach l...chen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

zuerisee

Mitglied
Welchen Beitrag hast du denn da geschrieben? Es gibt ja anscheinend verschiedene "Gast"-Benutzer.
Wir haben in der Schweiz doch immer noch das Recht auf Meinungsfreiheit :confused:

Meine Beträge sind:

- Der erste
- weiter unten, welcher beginnt mit "Der Traffic, welcher meine Page verursacht ist hochgerechnet rund 25 GB..."
- und schliesslich " Naja, Hoststar.ch hat mittlerweile das Geld zurück überwiesen..."

Es steht der Benutzer "Gast", da ich das Account schon seit längerem gelöscht habe.

Als am 24.12. der Drohbrief reinkam, habe ich mich an den Betreiber des Forums gewended und gebeten, dass meine Beiträge gelöscht werden. Das wurde wegen dem Hinweis auf die Meinungsfreiheit nicht gemacht, nur der Text etwas abgemildert und den Namen meiner Webseite gelöscht. Das hat jedoch Hoststar nicht genügt und der Anwalt schrieb:

"Die von Ihnen vorgenommenen Schritte sind leider nicht dazu geeignet, die Herabsetzung meiner Klientin durch Ihren Beitrag und den sich darauf beziehenden Thread zu beseitigen." und weiter
"... Ich müsste dann meiner Mandantin empfehlen, die geeigneten rechtlichen Schritte einzuleiten."

Jedenfalls habe ich darauf nichts mehr darauf gehört....
 

jodelboy

Stammgast
Okay :confused:
Wenn die Texte wirklich nur "etwas" abgemildert wurden, sähe ich (als normale Person, KEIN Anwalt oder weissichnichtwas) keinen Grund, so etwas zu verurteilen. Wobei ich nicht weiss, wie diese Leute ticken :o Kann mir aber nicht vorstellen, dass sowas hier in der Schweiz durchkommen würde.
Der Anwalt (wenn er wirklich einer ist) hat dir nicht zufälligerweise eine Rechnung geschickt, mit der du die Sache aus dem Weg räumen kannst?
Hab früher einige solche Rechnungen bekommen bezüglich Peer-to-Peer-Sharing (meist von deutschen "Anwälten). Die einen haben, nachdem sie von mir keine Antwort erhalten haben, den Betrag erhöht (ich glaube die höchste Rechnung war so etwas um die 200 Euro) und wollten so immer mehr Druck machen.

Mein Tipp: Abwarten und Tee trinken. So wie's aussieht kannst ja eh nix mehr dagegen machen, weil es für sie ja scheinbar nicht ausreicht, die Posts vollständig zu löschen. Wenn's hart auf hart kommt, dann brauchst du eh einen Anwalt; Bis dann aber nicht. Meine Gedanken - Ich bin kein Jurist :cool:
 

MartyB

Mitglied
Das ist ja ein Wahnsinn, es gibt echt keine Meinungsfreiheit mehr... und dass die sich nach sieben Jahren melden ist sowieso ein Wahnsinn.

Das was crysisgamer berichtet höre ich nicht zum ersten Mal, ich würde auch einmal abwarten und ich würde mich aber auch bei einem Anwalt erkundigen...
 

Jaqueline L.

Gesperrt
Gesperrt
...

Da gibts bessere Beispiele. Recht gut macht solches zum Beispiel dieses Unternehmen.

Ich verstehe nicht, warum jener Diskussionsverlauf als gutes oder besseres Beispiel dienen soll. Auf mich macht eine Firma, die auf jene Art Zeit und Geld aufwendet, um als Social Media Agenten aufzutreten und Projektinterna in einem anonymen Raum veröffentlicht, einen etwas gemischten Eindruck. In dem Sinn sehe ich jenes Beispiel als schlecht.

Bedeutet natürlich nicht, dass der hier beschriebene Vorfall nicht auf bedenklicheres hinweist. Nämlich, dass eine Firma Zeit und Geld aufwendet, um Foren nach kritischen Bemerkungen über sich zu durchforsten, und dann vom Forumsbetreiber die Zugangskoordinaten des Kommentierers verlangt (und bekam!) und diesen dann via Anwalt anschreibt. Entweder behandelte der Forumsbetreiber das Begehren lasch oder es musste ein rechtlich stichhaltiger Vorfall bestanden haben. Im Nachhinein lässt sich das aber anhand des Kommentarverlaufes nicht mehr feststellen, da verändert, wie der OP ja selber zugibt.

Die Klageandrohung, dass das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verletzt sei, finde ich auch recht seltsam, ausser der OP bietet ähnliche Dienste an wie die Firma, die sich beschwert. Eine Bemerkung wie „ich finde deren vorgehen kriminell“ würde, wenn überhaupt, nur unter die Gesetze betreffend übler Nachrede fallen und selbst dann ist die Wiedergabe eines persönlichen Eindrucks noch keine üble Nachrede. Wenn dem so wäre, müssten ja diejenigen Grossfirmen, die tag täglich in Kommentaren als Abzocker und Betrüger tituliert werden, am Fliessband solche Klagen einreichen.

Mir erscheint das ganze hier etwas konstruiert aufgesetzt. Entweder waren jene Kommentare ursprünglich tatsächlich rechtlich relevant genug für den ganzen Aufwand, oder die sich beschwerende Firma macht sich dermassen sorgen über ihren Ruf wegen eines einzelnen Schimpfers, dass sie den ganzen Aufwand auf sich nimmt oder als dritte Möglichkeit ist der OP hier nur als weiterer Versuch, die Firma schlecht zu machen.

Ob jene Firma gut oder nicht so gut sei, weiss ich nicht, da ich sie nicht kenne. Falls die zweite Möglichkeit zutrifft, ist es für jene Firma dann doch etwas peinlich und es wäre ein Einschüchterungsversuch. Ich denke aber, dass eher Möglichkeit 1 oder 3 zutrifft und tippe auf 3.
 
Zuletzt bearbeitet:

gucky62

Stammgast
Nach 7 Jahren ist doch etwas arg spät und die Begründung würde nur passen, wenn der OP ebenfalls vergleichbare Services anbieten würde. Gut Wettbewerbsverstösse verjähren wohl erst nach 10 Jahren. Aber sebst wenn die genannten Postings etwas entschärft wurden (Was immer darunter zu verstehen ist) sollte dies eigentlich einen solchen Anbieter kaum jucken. Zumindest wirbt er auch jetzt immer noch mit unlimitierten Traffic, in den AGBs verbietet er jedoch explizit Filesharing, bzw. File-Download Pages.
Wobei einige Punkte in den AGBs wohl ehh unwirksam sein dürften, da einseitig, aber sonst steht aktuell zum Thema Datenvolumen eigentlich nichts drin.
Irgendwie kommt mir die ganze Geschichte etwas mysteriös vor. Wenn der Anbieter wirklich auf dieser Basis einen Prozess ansrengen will geht es für Ihn schlecht aus.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Forumbetreiber in Basel die Kontaktdaten des Posters ohne entsprechende rechtliche Anordnung herausgegeben hat. Der Hoster könnte ja grundsätzlich beim Forumbetreiber die Löschung verlangen, nur der wird sich wohl diesem Zensurversuch widersetzen.

Nochmals, die Ganze Geschichte kommt mir extrem komisch vor.
Hat diese Kanzlei überhaupt eine Vollmacht des angeführten Anbieters und liegt diese der Klagaandrohnung bei?

Gruss Daniel
 

zuerisee

Mitglied
Nochmals, die Ganze Geschichte kommt mir extrem komisch vor.
Hat diese Kanzlei überhaupt eine Vollmacht des angeführten Anbieters und liegt diese der Klagaandrohnung bei?

Gruss Daniel

Nein, eine Vollmacht habe ich nicht erhalten, dafür habe ich bei Hoststar nachgefragt, der Geschäftsführer hat mir die Mandatierung bestätigt. Für mich war jedoch eher erstaundlich, dass der Anwalt (Rolf Auf der Maur, Vischer AG) nicht unerfahren auf diesem Gebiet zu sein seint und dann solche Drohungen ausspricht... Vermutlich werde ich auch nichts mehr hören...
 
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