Konsumentenschutz will kein «Apple-Pay-Monopol»

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Noel

Stammgast
Viseca, UBS, Creditsuisse, Postfinace, ZKB, usw. alle sperren Apple Pay aus obwohl es ein Kundenbedürfnis ist. Jetzt wollen sie die NFC Schnittstelle vom iPhone aber das iPhone nicht auf ihren Kreditkarten. Sie wollen kurzgesagt den Fünfer und das Weggli wiedermal typisch für unsere Banken.
Am Schluss kommen sie dann doch wieder angekrochen und wollen bei ApplePay mitmischen.
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Viseca, UBS, Creditsuisse, Postfinace, ZKB, usw. alle sperren Apple Pay aus obwohl es ein Kundenbedürfnis ist.

Am Schluss kommen sie dann doch wieder angekrochen und wollen bei ApplePay mitmischen.

Die Banken werden schneller angekrochen kommen, als sie es selbst für möglich halten. In unserer Familie sind drei Kreditkarten in Betrieb (M-Card, Coop Supercard und eine Visa kombiniert mit Halbtax). Nur die Visa wird vom Start weg Apple Pay unterstützen.

Jetzt rate doch, welche Karte in Zukunft 100 % unserer bargeldlosen Einkäufe abwickeln wird. :D

Die meisten, die ein iPhone und eine Apple-Pay-fähige Karte haben, werden in Zukunft diesen Weg wählen, da bin ich mir sicher.
 

Nebuk

PCtipp-Moderation
Teammitglied
Heisst dass, wenn ich auf einen solche Zahlungsmethode verzichte und traditionell bezahle, ich diesen proprietären Standard Querfinanzieren?
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Heisst dass, wenn ich auf einen solche Zahlungsmethode verzichte und traditionell bezahle, ich diesen proprietären Standard Querfinanzieren?

In einem gewissem Sinn: ja. Allerdings bezahlst du auch für Ladendiebstähle mit. Oder für jene Kunden, die ihre Kreditkarte ganz regulär benützen. Oder für umgetauschte Artikel, die nicht mehr verkauft werden können. Oder für den Parkplatz vor dem Einkaufszentrum, obwohl du ohne Auto gekommen bist.

Diese Aufschläge sind allerdings homöopathisch dosiert und deshalb nicht zu spüren. ;)
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Hört sich nicht wirklich nach Apple an. Die werden wohl eine ordentliche Gebühr verlangen, damit man die proprietäre Schnittstelle brauchen darf?

Nein, auch nicht. In den USA drücken die Banken 0,15 Prozent der Einkaufssumme an Apple ab. Das wird hier auch nicht viel anders sein.

So viel ich gehört habe, ist Apple weniger an dieser Umsatzbeteiligung interessiert, sondern eher an einem weiteren Alleinstellungsmerkmal für iOS / iPhone / Apple Watch. Für Geld hat diese Firma sowieso keine Verwendung, die werfen es nur noch auf den Haufen zu den anderen 200 Milliarden.

So ganz nebenbei: An Apple Pay ist überhaupt nichts «proprietär». Das System der «Tokenization» wurde weder von Apple entwickelt noch ist es Apple-exklusiv. Es ist einfach nur unglaublich viel besser implementiert als bei den Mitbewerbern. :cool: Hier gibt es mehr dazu.

--

Quelle 0,15 Prozent

Tokenization (Wikipedia, englisch)

Änderung wegen Typos
 
Zuletzt bearbeitet:

Kovu

Stammgast
So ganz nebenbei: An Apple Pay ist überhaupt nichts «proprietär». Das System der «Tokenization» wurde weder von Apple entwickelt noch ist es Apple-exklusiv. Es ist einfach nur unglaublich viel besser implementiert als bei den Mitbewerbern. :cool: Hier gibt es mehr dazu.

Ah, ja klar. An Apple Pay ist überhaupt nichts proprietär, ausser dass es mich zwingt ein iDevice zu kaufen (und Apple Pay zu nutzen, wenn ich die Schnittstelle gebrauchen will).

Solche Systeme haben meiner Meinung nach auf dem Markt nichts verloren. Sie schränken die Wahlfreiheit massiv ein, und das kann ehrlich gesagt nicht im Sinne des Konsumenten sein. Das hat auch nichts mit 'besserer' Implementierung zu tun, sondern mit Apple's Gott-Komplex der selbst mit Steve Jobs Tod noch nicht vergangen ist.
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Ah, ja klar. An Apple Pay ist überhaupt nichts proprietär, ausser dass es mich zwingt ein iDevice zu kaufen (und Apple Pay zu nutzen, wenn ich die Schnittstelle gebrauchen will).

Solche Systeme haben meiner Meinung nach auf dem Markt nichts verloren. Sie schränken die Wahlfreiheit massiv ein, und das kann ehrlich gesagt nicht im Sinne des Konsumenten sein. Das hat auch nichts mit 'besserer' Implementierung zu tun, sondern mit Apple's Gott-Komplex der selbst mit Steve Jobs Tod noch nicht vergangen ist.

Apple kann mit ihren iPhones machen, was es will. Das Gerätedesign, die CPU, die Sicherheits-Architektur, der Fingerscanner, die Software und die Verträge mit den Banken gehören ihnen.

Apple hat erst mit dem iPhone 6 vor weniger als zwei Jahren (!) einen NFC-Chip verbaut, als dieser in Android-Geräten längst Standard war. Haben Google / die Banken / die Gerätehersteller / die Kreditkartenherausgeber diesen massiven zeitlichen Vorsprung irgendwie genutzt? Nein. Sie haben sich auf die faule Haut gelegt und absolut rein gar nichts zu einem brauchbaren Mobile-Payment-System beigetragen.

Heute trägt der 800-Pfund-Gorilla ein Apple-T-Shirt und steht mitten im Raum. Natürlich beklagen sich alle, dass Apple den Markt verzerrt. Dabei war es die Android-Seite, die es durch Untätigkeit wo weit kommen liess. Es war halt schon immer einfacher, bei Apple zu klauen, als selbst etwas auf die Beine zu stellen. Nur dieses Mal geht es nicht um ein paar Icons oder Bedienkonzepte, sondern um eine komplexe und finanziell äusserst delikate Angelegenheit – und hier wird nicht einfach über Nacht kopiert.

Nix für ungut, doch über das Gejammere «der Anderen» kann ich nur lachen. (Und ein wenig Schadenfreude schwingt da auch noch mit.) :o
 

Kovu

Stammgast
Es war halt schon immer einfacher, bei Apple zu klauen, als selbst etwas auf die Beine zu stellen. Nur dieses Mal geht es nicht um ein paar Icons oder Bedienkonzepte, sondern um eine komplexe und finanziell äusserst delikate Angelegenheit – und hier wird nicht einfach über Nacht kopiert.

Naja. Die Realität ist aber: Android wurde schon entwickelt bevor man das iPhone überhaupt auf dem Radar hatte. Icons, gab es schon vor iOS, genau so wie scroll bars - und überhaupt Smartphones/Palmtops mit Touchscreens. Auch die oft so hochgelobten abgerundeten Ecken haben schon weit vor dem iPhone existiert ;) . Ja... im Prinzip hat Apple auch das Konzept des App-Stores geklaut, denn Software-Repositories sind eines der Ur-Konzepte aus der OpenSource- / Linux-Gemeinschaft. Wenn hier also jemand geklaut hat, dann war es wohl eher Apple. Sie waren vielleicht schneller im 'Patentieren gemeingültiger Konzepte', aber damit hat sich's eigentlich.

Und dass mir jemand Hardware in ein Gerät verbaut, welches ich kaufe, aber die Hardware nicht in meinem Sinn nutzen darf, geht meiner Meinung nach gar nicht. Genau deswegen landet nie ein Apfel-Gerät in meinem Haushalt ;)
 
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