Sunrise darf weiterhin auf mündliche Kündigung bestehen

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Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Das Urteil klingt dramatischer, als es ist.

Was gerne vergessen geht: In dieser unschönen Lage befinden sich nur jene, die eine Dienstleistung gar nicht mehr in Anspruch nehmen möchten – also den eigenen Mobilfunkvertrag endgültig und ersatzlos streichen wollen. Ich vermute, das kommt eher selten vor.

Wenn ich hingegen den Vertrag künden will, um den Provider zu wechseln, übernimmt der neue Provider mit Freuden diese Formalitäten.

Aktuelles Beispiel: Wir sind von Sunrise zu Digitec gewechselt (vier Nummern). Das wurde alles vom neuen Provider geregelt, der durch die Anmeldung eine Vollmacht erhalten hat. Niemand von uns hatte auch nur eine Sekunde lang Kontakt zu Sunrise – und schon gar keinen telefonischen. Der ganze Wechsel inkl. Nummernportierung dauerte durch die Online-Anmeldung nur wenige Minuten und ging reibungslos über die Bühne.
 

tipptopp

Stammgast
Klaus' Beispiel bezieht sich m.E. ausschliesslich auf Mobilephone Verträge. Will ich aber z.Bsp. Internet, Fixanschluss oder TV kündigen übernimmt kein neuer Provider den Wechsel. Da muss man ganz allein selber durch.
 

gschwinds

Neues Mitglied
Das Urteil klingt dramatischer, als es ist.

also den eigenen Mobilfunkvertrag endgültig und ersatzlos streichen wollen. Ich vermute, das kommt eher selten vor.
Nur blöd das Sunrise auch noch diverse andere Dienstleistungen bietet bei denen es bei einem Anbieter Wechsel leider nicht so einfach läuft wie mit einem Mobiltelefon und der eigenen persönlichen Mobil-Nummer.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rogerovi

Aktives Mitglied
tja, das Beispiel von Klaus Zellweger ist unglücklich, digitec-galaxus, bietet seine Dienstleistungen auf welchem Netz? Ah ja - genau, Sunrise...
 

starfish

Aktives Mitglied
genau wegen solcher Tricksereien werde ich nie einen solchen Vertrag abschliessen. Ich bleibe bei Prepaid. Und wenns denn irgendwann ein Vertrag sein soll, dann sicher nicht bei Sunrise. Aber dazu muss sich das Preis/Leistungsverhältnis noch deutlich verbessern.
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Klaus' Beispiel bezieht sich m.E. ausschliesslich auf Mobilephone Verträge. Will ich aber z.Bsp. Internet, Fixanschluss oder TV kündigen übernimmt kein neuer Provider den Wechsel. Da muss man ganz allein selber durch.

Das habe ich zwar noch nie gemacht, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Du gibst dem neuen Provider die Vollmacht, um die Sache durchzuziehen, und das war’s dann.
 

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
tja, das Beispiel von Klaus Zellweger ist unglücklich, digitec-galaxus, bietet seine Dienstleistungen auf welchem Netz? Ah ja - genau, Sunrise...

Das ist mir sehr wohl bewusst. Wir sind sogar zu Digitec-Galaxus, weil sie auf dem Sunrise-Netz sind. Wir haben da gute Erfahrungen gemacht. Aber das spielt keine Rolle, es geht hier um einen Vertrag, der gekündigt wird – und um einen weiteren Vertrag, der neu abgeschlossen wird.

Vor vielen Jahren habe ich jeweils meine Nummer gekündigt und bei einem anderen Provider angefangen, weil die Mobiltelefone tatsächlich verschenkt wurden. Doch heute gibt kaum jemand seine Nummer auf – und die Geräte sind schon lange nicht mehr gratis.

Ich habe deshalb in den letzten 15 Jahren nie einen Vertrag gekündigt. Das hat immer der neue Provider übernommen - egal, wer es war.
 

JagdishF

Mitglied
Meine Erfahrungen bei der Kündigung haben mich in meiner Entscheidung Sunrise zu verlassen nur bestärkt. Obwohl ich von Anfang an klarmachte, dass ich "nur" kündigen wollte, wurde ich über den Grund der Kündigung befragt und dann wurden mir günstigere Angebote angeboten. Nachdem ich diese alle abgelehnt hatte, wurde ich weiter verbunden - und dann ging es wieder von vorne los. Am Ende hätte ich für das Abo von Fr. 67.- nur noch die Hälfte bezahlen müssen.
Das wäre für mich natürlich schön gewesen - aber was ist mit allen anderen Abonnenten, die jahrelang klaglos den vollen Preis bezahlen?
Da frag ich mich dann schon was so ein Abo denn wirklich für einen Wert hat - oder wie verzweifelt diese Firma ist, wenn ein Kunde zur Konkurrenz wechseln möchte!
 

Salodurum

Aktives Mitglied
Ich wollte gerade kürzlich das Internet-/Telefonabo für meine Mutter kündigen. Das ist noch ein sehr altes Abo. Das Telefonabo ist noch eine Kupferleitung und hat kürzlich Probleme gemacht. Leider habe ich es in zwei Anläufen nicht geschafft, jemanden ans Telefon zu bekommen. Alle Kundenberater von Sunrise, zu denen mich der Chatbot weiterleiten wollte, waren besetzt. Einmal habe ich eine Nachricht hinterlassen und einmal die Rückrufoption gewählt. Beide Male hat der Chatbot einen Rückruf versprochen, aber nichts ist passiert! Als Berufstätiger muss ich sowas jeweils nach der Arbeit machen und habe nicht den ganzen Tag über Zeit, nachzuhaken oder in Warteschlaufen zu hängen. Und am Abend ist Sunrise auch nicht ewig erreichbar. Das gute neue Angebot, bei dem meine Mutter mehr für weniger Geld bekommen hätte, ist mittlerweile abgelaufen. Also hoffen, es kommt bald wieder so ein Angebot. Bis dahin: danke, liebe Sunrise für Eure Kundenfreundlichkeit! Alleine die ist in diesem Fall schon ein Kündigungsgrund!
@Klaus Zellweger: es ist leider so, die Kündigung durch den neuen Anbieter funktioniert nur bei Mobilanbieterwechsel. Bei allen anderen Verträgen nimmt dir das niemand ab!
 
Zuletzt bearbeitet:

Klaus Zellweger

Redaktion PCtipp
Teammitglied
Gut, scheinbar ist das wirklich so: Der Wechsel durch einen Provider funktioniert nur bei Mobil-Abos. Jedenfalls habe ich nichts anderes gefunden. Merci für die Hinweise.
 

gucky62

Stammgast
Das ist leider so. Den nur bei Mobilverträgen ist das rechtlich so geregelt worden. Kein anderer ISP wird sich dies bei anderen Verträgen der Kunden antun wollen.
Die schriftliche Begründen des Bundesgerichts dürfte interessant sein. Es wäre nicht das erste mal dass das BG wegen formaler Mängel darauf nicht eintritt. Die Frage ist auch um das Wettbewerbsrecht hier der richtige Angelpunkt ist. Den an sich geht es um das Vertragsrecht.
Diese Machenschaften von Sunrise gehören schnellstens unterbunden. Der Zweck ist klar, jedoch für das Wettbewerbsrecht nicht kritisch genug.
Naja ich weiss warum ich um Sunrise einen grossen Bogen mache seit vielen Jahren. Versprechen viel und halten wenig. Das mussten einige Ex-Kunden aus der Liegenschaft hier schon erleben.
Und Sunrise hat einen miserablen Ruf auch bei der Nummernprotierung. Ein Komma falsch, oder 1 Tag zu spät und das Ganze geht mit den Fristen nochmals von vorne los. Oder der Kunde zahlt viel Geld um früher aus dem Vertrag raus zu kommen. Kulanz und kundenorientiertheit ist meistens inexistent.

Gruss Daniel
 

Holzbock

Stammgast
Das Prozedere von Sunrise (wo ich eigentlich zufriedener Kunde bin) ist zwar ärgerlich und fragwürdig, aber ich würde trotzdem einstweilen dazu raten, den Blutdruck tief zu halten:

Wie in einem Update zum PCtipp-Ursprungsartikel erwähnt wurde, ist das Bundesgericht auf die Beschwerde eines verärgerten Kunden "nicht eingetreten". Das ist ein grosser Unterschied zu einer allfälligen Formulierung "hat die Beschwerde eines Kunden abgewiesen", denn Nichteintreten bedeutet in der Regel, dass etwas an/in einer Beschwerde nur formal fehlerhaft war (zu spät eingereicht, ungenügend begründet, Kostenvorschuss nicht geleistet, Unterschrift hat gefehlt usw.).

Zudem steht die schriftliche Begründung des Urteils wie erwähnt noch aus. Es wäre also durchaus möglich, dass sich das Gericht "materiell" (inhaltlich) noch gar nicht oder nur am Rande mit der Sache befasst hat, womit die Erfolgsaussichten einer künftigen, korrekten Beschwerde durchaus intakt sein können.

So oder so: Was Sunrise da macht, ist unhaltbar und widerspricht (ausnahmsweise 😀 ) nicht nur dem xunden Menschenverstand, sondern zugleich dem sturen Juristendenken. Die Politik wird's richten müssen, lange kann Sunrise keinen solchen Mist bauen.
 

UeliF

Stammgast
Und auch noch wichtig:
Mit dieser unsäglichen mündlichen Kündigung hast du keinen Beleg über deine Kündigung!
Habe vor 3 Monaten eine(!) unserer 2 Festnetznummern vom Betrieb gekündigt. Die hatten wir über alle die Jahre für den Fax. Das gibt's nicht mehr.
Nach rund 1 Monat war unsere übriggebliebene Festnetznummer plötzlich ausgeschaltet. Kunden haben mich auf dem Handy angerufen und mitgeteilt, dass die Nummer weg ist!
Nach vielen vergeblichen Versuchen endlich, endlich ein Mensch von Sunrise am Telefon. Ich keinen Beleg, dass ich nur eine(!) der Festnetznummern gekündigt habe und explizit die andere weiterlaufen sollte! Nochmals alles erklärt, mir vom Support mündlich wiederholen lassen.
Nach weiteren 4 Wochen wieder Telefon tot. Wieder alles von vorne. Immer mit Telefon in die Warteschlaufe. Obermühsam. Diesmal habe ich darauf bestanden, dass mir die Supportperson ein Email zusendet mit den Details unserer Wünsche drinnen! Nach weiteren 4 Tagen hat es dann endlich geklappt. (Nebenbei habe ich noch gehört, dass wir glücklich sein müssen, dass unsere Firmennummer immer noch verfügbar sei, da sie ja in der Zwischenzeit für einen neuen Interessenten frei gewesen wäre!!)
Ganz ganz schwach von Sunrise / UPC !

Völlig unverständlich, dass ein Vertrag nicht schriftlich gekündigt werden kann! Das widerspricht jedem Rechtsverständnis!!
 

Holzbock

Stammgast
Das ist ja gerade ein "schönes" Beispiel dafür, dass die Vorgehensweise von Sunrise unhaltbar ist. :mad:

Unser Gesetzgeber geht in Art. 8 ZGB davon aus, dass in der Regel derjenige das Vorhandensein einer Tatsache beweisen muss, der daraus Rechte ableitet. Wer also behauptet, er habe einen Vertrag gekündigt und wolle deshalb nicht mehr an diesen gebunden sein, hat die erfolgte Kündigung zu beweisen. Aber diese Regelung schliesst geradezu naturgemäss ein, dass einem ein solches Beweismittel effektiv zur Verfügung steht - oder umgekehrt formuliert: Die Gegenpartei darf einem die Beweisbarkeit nicht erschweren oder gar verunmöglichen!

Da es meines bescheidenen Wissens keinen legalen/simplen Weg gibt, ein erfolgtes Telefongespräch bzw. dessen Inhalt nachträglich zu beweisen, MUSS Sunrise einem eine andere Beweis-Möglichkeit einräumen. In Frage kommen neben einem nachweislich zugestellten Einschreibebrief eine ebenso bewiesenermassen zugestellte (verschlüsselte) E-Mail über eine sichere Plattform (zum Beispiel IncaMail) oder allenfalls (!) der Ausdruck eines aufgezeichneten Chat-Verlaufs. Vielleicht kennen die Gurus hier ja auch noch anderes.

Aber wieso will es einem Sunrise so schwer machen? Ausser hässigen Kunden und negativer Publicity bringt das Ganze denen doch nichts ein. Ein Wirt (sorry, heute = Gastronom), der einfach immer versalzene Menus serviert, verliert über kurz oder lang seine Gäste, auch wenn er selber sein Angebot noch so lecker findet...
 
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