Systemweiderherstellungspunkt

Spatz

Stammgast
Dieses Programm funktioniert bei mir nicht mehr. Entdeckt habe ich den Fehler, als ich die Anzahl der Sicherungen minimieren wollte.

Ich habe als ersten Schritt das Programm deaktiviert - mit Neustart. Als zweiten Schritt habe ich das Programm wieder aktiviert. Programmautomatisch wurde kein Wiederherstellungspunkt festgelegt.

Dann habe ich einen Punkt fixiert - und der war gut 30 Minuten feststellbar; dann wurde er gelöscht und kein Wiederherstellungspunkt besteht mehr.

Als AntiViren-Programm habe ich Kaspersky Internet Security 2012 (in Windows XP, Prof., voll aktualisiert). Eingestellt habe ich Mozilla Firefox als "sicheren Browser".

Wer kann mir die Problemlösung aufzeigen? Vielen Dank zum voraus.

Spatz
 

barbneum

Aktives Mitglied
Falsche Einstellungen oder ungenügend Speicher

Ein beliebtes Problem ist auch eine fehlerhafte Konfigurierung des Systems, wodurch keine Wiederherstellungspunkte angelegt werden können. Windows muss mindestens 300 MByte freien Speicherplatz auf dem NTFS-Datenträger vorfinden, damit der betreffende Dienst überhaupt arbeitet.

Weiterhin muss die Funktion in den erweiterten Systemeinstellungen eingeschaltet und für das Laufwerk konfiguriert sein (Kontextmenübefehl Eigenschaften des Symbols Computer wählen und dann auf Erweiterte Systemeinstellungen gehen – auf der Registerkarte Computerschutz finden sich die Konfigurationsoptionen

Achten Sie darauf, dass genügend Speicherplatz für die Systemwiederherstellung auf dem Laufwerk reserviert wird. Ein Wert von 5 bis 10 % dürfte für gängige Partitionsgrößen von 100 bis 200 GByte wohl langen. Bedenken Sie aber, dass der Speicherplatz auch durch Volumenschattenkopien belegt wird – wodurch ggf. ältere Wiederherstellungspunkte entfernt werden müssen.

Notfallmaßnahmen, das kann man tun

Falls die Wiederherstellungspunkte verschwinden, sollten die obigen Ursachen und Maßnahmen überprüft werden. Hilft dies nichts, sollten Sie die Systemwiederherstellung für die Laufwerke komplett ausschalten, neu starten und dann die Funktion wieder zulassen.

Eine weitere Eskalationsstufe wäre, diesen Mechanismus im abgesicherten Modus auszuführen (aufrufbar über die F8-Funktionstaste).

Führt dies nicht weiter, sollten Sie die Eingabeaufforderung über den Befehl Als Administrator ausführen aufrufen. Anschließend geben Sie im Fenster der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl ein.

vssadmin list shadowstorage

Das Befehlszeilentool vssadmin listet dann den Speicherplatz auf, der für Volumenschattenkopien bereitsteht. Über die weiteren Optionen des Befehls lässt sich auch die Größe des reservierten Speicherbereichs anpassen. Allerdings sollte das Abschalten der Volumenschattenkopien auf der Benutzeroberfläche oder das Anpassen der Größe des reservierten Speicherbereichs die gleiche Wirkung haben.

Noch ein paar Probleme.

Können die obigen Ursachen bei Windows 7 ausgeschlossen werden, gilt es nach weiteren Problembären Ausschau zu halten. Da gibt es den Typ des Anwenders mit Optimierungswahn, der unbedingt noch einen tollen Freeware-Defragmenter, den zweiten oder dritten Virenscanner etc. auf dem System haben muss.

Und genau diese Kandidaten kristallisierten sich zwischenzeitlich als Ursache für verlorene Wiederherstellungspunkte heraus. Normalerweise sollten nach einigen Tagen Betrieb eine Reihe an Systemprüfpunkten vorliegen. Aber obwohl kein Dual-Boot-Betrieb mit Windows XP genutzt wird, stellen einige Anwender fest, dass lediglich wenige (2-3) aktuelle Wiederherstellungspunkte auf dem System verbleiben – ältere Einträge werden offensichtlich vom System gelöscht.

Die Ursache ist bekannt – Programme von Drittherstellern, die in Windows 7 eingreifen! Die üblichen Verdächtigen sind Virenscanner und Defragmentierungstools von Drittherstellern. Manche Defragmentierungstools verändern so viele Blöcke auf der Festplatte, das der Funktion zum Anlegen von Schattenkopien der freie Speicherplatz zum Sichern der alten Kopien ausgeht. Die in Windows Vista und Windows 7 integrierte Defragmentierung sollte dieses Problem dagegen nicht haben. Allerdings kann es zu Problemen mit dem Volumenschattenkopien-Dienst von Windows kommen, wenn die Clustergrößen von 16 KB abweichen. Microsoft hat ein mögliches Problem mit in einem Knowledge-Base-Artikel [8] zu Windows Server 2003 beschrieben (ob dies noch für Windows Vista/Windows 7 gilt, ist unklar). Bei Diskeeper muss z. B. ein (VSS)-Kompatibilitätsmodus bei der Defragmentation eingeschaltet werden.

Die andere Quelle des Übels sind Virenscanner mit One-Pass-Scan. Dies bedeutet, der Virenscanner öffnet eine Datei im Schreibmodus, führt den Scan durch und setzt dann das Attribut wieder zurück. Die Journalfunktion des NTFS-Dateisystems registriert aber diese Schreiboperationen und veranlasst eine Schattenkopie der beim Virenscan geöffneten Dateien anzulegen. Daher geht dem System schnell der Platz zur Sicherung von Schattenkopien aus und es können auch keine Wiederherstellungspunkte mehr angelegt werden (bzw. ältere Sicherungspunkt müssen vorher gelöscht werden).

Manchmal sitzt auch der Fehler vor der Tastatur und setzt Werkzeug wie Registry-Cleaner oder Tuning-/Optimierungs-Tools (oder alte Defragmenter) ein, worauf das System beschädigt wird. Als letzte Maßnahme bleibt dann nur noch ein Clean-Install von Windows 7 übrig. Dann ist zu testen, ob das Problem der automatisch gelöschten Wiederherstellungspunkte behoben ist (was wohl in den meisten Fällen zutreffen wird). Durch schrittweise Installation der benötigten Tools lässt sich dann evaluieren, ob da eventuell ein Problem darunter ist.
 
Oben