Im Business hat man in der Regel ja sowieso mit verschiedenen Plattformen zu tun: da wird Windows, Linux, Unix und manchmal noch Z-OS eingesetzt und je nach Anforderung gibt man dann eben entweder dem Einen oder dem Anderen den Vorzug.
Bei der Empfehlung von Linux betriebenen OS bin ich persönlich einfach vorsichtig: schnell empfiehlt man es in der Euphorie als Allerweltsheilmittel gegen alle möglichen Bebechen und vergisst ganz die entsprechenden User nach ihren Requirements zu fragen. Ich gehe deshalb immer von meinem Standpunkt aus und sage den Leuten dass Ubuntu für mich Privat schon lange 1. Wahl ist, ich aber Linux seit 2000 benutze und ich deshalb auch eine gewisse Methodik und Know How entwickelt habe um exotische Sachen zum fliegen zu kriegen. Das Ändern von Konfigurationsfiles via Vi, das kompilieren von Programmen oder das installieren von Programmen, welche nicht in den Ubuntu online Repositories zu finden sind, ja unter Umständen noch nicht einmal als .deb oder .rpm Pakete vorliegen sondern in .tar.gz, ist für mich alles kein Problem. Für einen normalen User können soclhe Dinge jedeoch unüberwindbare Hürden darstellen - noch dazu wenn er sich nicht die 30 Minuten Zeit nehmen will um Lösungen im Internet zu finden, welche unter Windows per Mausklick funktionieren.
@ipool:
klar, E-Mail, Firefox und Office funkzt wunderbar Out of the Box bei Ubuntu. Aber was sagst du, wenn jemand seinen PDA abgleichen will? Im Bereich mp3 Player funktioniert das automatische Einbinden schon recht gut, vor allem bei I-Pods, aber PDAs sind leider immer noch ein Problem. Du darfst bei der ganzen Euphorie nicht vergessen, dass hinter Linux eine komplett andere Philosophie steckt als beispielsweise bei OS X und diese sich wiederum unterscheidet von Microsoft Windows.
Nichts desto trotz möchte ich auch dir gratulieren für den Umstieg. Du hast mit Ubuntu ja auch ein OS (Distri) gewählt, welche eine sehr nette und hilfsbereit und vor allem grosse Community besitzt. Solltest du also mit irgendwas Probleme haben wirst du also bestimmt eine Antwort in den entsprechenden Foren finden.
Abschliessend möchte ich sagen, dass der Entschluss des Ausbildungszentrums genau richtig war: Windows mag viele Vorzüge haben, aber Transparent, im SInne von Modularität, ist es nicht. Windows wurde sehr monolytisch konzipiert, dh. sehr viele Komponenten des OS sind mit dem Kernel verschmolzen bzw. können nicht verändert werden. Das hat den Vorteil, dass weniger gefummelt werden kann, hat aber zum Nachteil, dass weniger gefummelt werden kann ;))
Beispiel: das Ausbildungszentrum kann nun 1 Monat lang mit den Auszubildenenden verschiedenste grafische Oberflächen durchnehmen und deren Charakteristika bez. Usability, Performance, Stabilität, Erweiterbarkeit, Sicherheit etc. durchnehmen. Man kann ohne weiteres Gnome, KDE, XFCE, Fluxbox, Enlightment und vieles mehr installieren und bis zum gehtnichtmehr analysieren. Gerade für angehende Informatiker könnten dies sehr interessante Studien sein, zb. wenn es darum geht grafische Oberflächen für Embedded Geräte zu wählen. Auch können verschiedenste Filesysteme installiert und deren Eigenschaften zwecks Studium studiert werden: ext2/3/4, Reiser, JFS2, NFS, ZFS und selbst FAT. Vom LVM, welcher im Serverbereich der *NIX Umgebungen heute Standard ist oder sein sollte ganz zu schweigen. Das Ausbildungszentrum hat sicher die richtige Wahl getroffen, vor allem weil es ein System ist mit beinahe unbegrenzten Lern-Möglichkeiten.