Kannst Du selbst locker ein Buch darueber verfassen, weil Du selbst beruflich sozial mit der Jugend involviert bist? Ich frage, weil um ein Buch ueber sowas gleich schreiben zu koennen, braucht man einen entsprechendes Backgroundwissen.
Sagen wir so, dass ich in diversen Branchen gearbeitet habe und einige davon mit den Themen zu tun hatten (Manche Tiefer und manche eher mit den Randerscheinungen). Auch der Umstand, dass ich einige Jahre J+S Trainer war, würde sicher nicht fehl am Platze sein.
Dass ich natürlich kein Referenzen-Vorwort hätte, wie manche (an der Realität vorbeilebenden) Psychologen oder "Experten", würde ich nicht abstreiten.
Thema Eltern, Verantwortung, etc:
Natürlich ist es bedenklich, wenn man sieht, dass ein Vater seinem Sohn Waren kauft, die dem Kind definitiv vorenthaltet werden sollte (bis zu einem gewissen Reife-Alter). Doch bedauerlicherweise haben wenige Eltern noch wirklich Zeit/Lust ein Kind „richtig“ zu erziehen. Natürlich ist „richtige“ Erziehung eine Einstellungsfrage aber Grundlagen in Anstand, Ehre und Respekt sollte dabei sein.
Was ich bei der ganzen Games-Sache nicht nachvollziehen kann: Warum braucht man blutruenstige Spiele um sich abzureagieren? Geht das denn heute nicht mehr mit Sport wo man sich physisch austobt? Und wenn das heute nicht mehr geht, moechte ich wissen, warum?
Das Problem ist, dass hier Polemik und Medienrummel das ganze aufpuschen. Bis auf extreme Ausnahmen (Postal, Soldier Fortune), ist die "dargestellte" Gewalt einfach innerhalb "tolerierbarer" Realismusgrenzen. Es gehört also zum Stil-Mittel der (PC-Spiel-)Kunst.
In Metaphern gesprochen wäre ein "Kriegsspiel" ohne Blut/Gewalt wie ein Gemälde in Schwarz/Weiss gehalten: Es hätte seine Reize und Aspekte, aber kommt evtl. nicht zur vollen Geltung.
Das weitere Problem ist die Definition von "Killerspielen". Es fallen darunter sehr viele Spiele, die sicher kein "Friede, Freude, Eierkuchen"-Verbreiten, aber definitiv die Gewalt als Stilmitel einsetzt.
Sehr viele Spieler legen keinen wert, auf möglichst brutale und masslose Darstellung von Gewalt/Sex-szenen. Die meisten interessieren sich für die Geschichte, also für die Motivation des Spieles.
Natürlich findet man „spritzende Gedärme“ oder „dem Toten noch das Bein ausreissen“ in den Jugend-Jahren „cool“ und „geil“, aber die „eigentlich dafür vorgesehenen“ Spieler (also ab 18) nehmen sicher das Stilmittel zur Kenntnis, definieren aber den Spass nicht danach.
Und wieso „First Person Shooter“ (die in erster Linie „per se“ als Killerspiele gelten) beliebt sind, liegt meistens in der „Immersion“ , also dem Gefühl „da zu sein“. Ein Spiel dient als Unterhaltung: Abschalten von der Realität, etwas „ausspannen“ oder eben auch „abreagieren“. Es ist doch wie ein Buch oder Film: Es soll ablenken, es soll eine Auszeit von der heutigen Welt darstellen.
Natürlich geht das auch über andere Mittel, aber jeder hat andere Vorstellungen seiner Freizeitbeschäftigung. Manche treiben Sport, andere gehen in den Ausgang (Kino, Bar, Tanzen, ...), manche organisieren sich ein Glas Rotwein und ein gutes Buch und wieder andere sitzen halt vor dem Computer und spielen Neuzeit-Formen von „Räuber und Gandarme“ oder „Ich bin der <Rettet die Welt>-Held“ :D
Wenn wir ehrlich sind: Jede Art von Unterhaltung kann schädlich sein, wenn die Person den Bezug zur Realität oder dem Sinn der Unterhaltung verliert. Im Prinzip müsste man doch „Fangis“ und „Cowboy und Indianer“-Spielchen auch verbieten, da diese ebenfalls in indirekter Weise die Gewalt fördert. Doch hier traut man den Kinder genug zu, dass sie die Grenzen und Regeln der Gesellschaft innehalten.
Bei virtuellen/surrealen Medien ist dies natürlich schwerer, weil das Verhalten nicht immer direkt kontrolliert werden kann (also Moral und Gesellschaftswerte nicht zur Geltung kommen). Ausnahmen bilden natürlich Internet-Basierende Spiele.
Es ist weit ausgeholt, aber um die Frage nochmals verständlich kurz zu fassen:
Freizeitbeschäftigungen sind immer am Geschmack der Person orientiert. Geschmäcker sind verschieden, weswegen es eine Vielfalt von Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Zu den bisher „typischen“ Beschäftigungen kommen nun mal immer wieder „Zeitgemässe“ neue Formen und eine davon sind derzeit „Computer/Konsolenspiele“.