Rückschritt in der Rechtsauslegung
Ja irgendwie erinnert mich das an eine Diskussion um TV-Werbung vor ein paar Jahren. Irgendwelche amerikanische TV-Sender hatten die Entwicklung technischer Geräte geprüft, damit Zuschauer während der Werbung nicht wegzappen können... ...und das war (owwohl es sich absurd anhört) überaus ernst gemeint. Aber, dass das keine Chance hat ist ja klar, denn was der Mensch wie anschaut (oder eben auch nicht) ist einfach nicht regelbar.
Die Idee, dass das Ausblenden oder Filtern von Informationen illegitim und strafbar ist, ist ähnlich absurd, wie die Vorstellung, dass es strafbar ist einen Zeitungsartikel nicht zu ende zu lesen oder den Ton beim Fernsehen auszuschalten. Solche Versuche die Freiheitsrechte einzuschränken mit der Begründung, dass ehrliche kommerzieller Interessen verletzt werden, haben hochkonjunktur. Sie stellen einen Rückschritt in der Rechtsstaatsentwicklung dar.
Anders als bei den Verboten von Kopierprogrammen und Hackertools, die u.a. auch die Entwicklung von Sicherheitsmassnahmen bremsen, kann diese Kampagne jedoch gelassen betrachtet werden.
Jeder der von Werbung abhängig ist, sollte ja eigentlich um möglichst viele Besucher bemüht sein. Wer aber kollektiv Personen den Zugang zur Homepage verweigert, weil einige wenige davon die Werbung ausfiltert, bestraft sich ja selber. Da können wir uns getrost zurücklehnen und lächeln.
Besucher von der eigenen Website abzuweisen ist das Recht jedes Betreibers. Es ist höchstens einfach nur dumm, denn es führt zu weniger Hints. Illegitim ist aber die Aufforderung sich gegen Mozilla zu wenden und ihnen Vorwerfen, sie würden kriminelle Energie fördern. Das ist nicht nur schwachsinnig, sondern einfach nur unfair!